Hightech-Überwachung in der Ameisenkolonie
„In dieser Forschungsarbeit geht es darum, herauszufinden, wie die Ameisen kommunizieren, sich in dem gewaltigen Netz von Nestern austauschen und wie sie sich in dieser Umgebung fortbewegen“, erläutert Samuel Ellis von der University of York. Ihr Projekt wollen die Biologen auf dem Gelände des National Trust's Longshaw Estates in Derbyshire durchführen. Dort existieren mehr als tausend Ameisenenester, die zig Millionen Tiere beherbergen. Die bis zu neun Millimeter langen Waldameisen werden vorsichtig gefangen und mit wenigen Handgriffen mit den nur einen Millimeter kleinen Sendern versehen, der die Insekten nicht stören sollte. Anhand der Funksender kann jede individuelle Ameise identifiziert werden. „Die Studie wird uns ein reales Bild davon liefern, wo die Ameisen sind und wie wir den Lebensraum für sie und andere Wildtiere verbessern können, ohne Störungen zu verursachen“, sagt Chris Millner, National Trust Area Ranger von Longshaw.
Starkbeborstete Gebirgswaldameisen leben in einer Gemeinschaft mit Blattläusen, von denen sie zuckerhaltige Ausscheidungen, den sogenannten Honigtau, absammeln. Im Gegenzug schützen sie die Läuse. Die Waldameisen bewohnen riesige Kolonien mit mehreren Nestern, die über ein Netz von Straßen miteinander verbunden sind. „Die Art und Weise wie die Ameisen dieses Netz nutzen hat wichtige Auswirkungen darauf, wie sie mit ihrer Umgebung interagieren“, sagt Ellis. „Und die Art und Weise, wie Informationen durch dieses Netzwerk geleitet werden, könnte sogar Auswirkungen für unsere Informations- und Telekommunikationsnetze haben.“