Hausstaubmilben sterben im Gefrierfach

Die allergieauslösenden Spinnentiere sterben ab, wenn sie zwei Tage lang bei Temperaturen zwischen minus 15 bis minus 18 Grad Celsius tiefgekühlt werden
Hausstaubmilbe Dermatophagoides pteronyssinus
Hausstaubmilbe Dermatophagoides pteronyssinus
© US Food and Drug Administration (www.fda.gov), public domain
Dayton (USA) - Hausstaubmilben und ihre Eier lassen sich effektiv abtöten, indem man befallene Bettwäsche oder Plüschtiere zwei Tage lang in einen Gefrierschrank steckt. Um allerdings auch die allergieauslösenden Substanzen zu entfernen, ist danach noch ein Waschgang erforderlich, berichten amerikanische Biologen im „Journal of Allergy and Clinical Immunology“. Die Milben können durch ihren Kot allergische Reaktionen verursachen, die sich in entzündeten Augen, Schnupfen- und Asthmasymptomen äußern.

„Bisher hat noch niemand untersucht, welche Temperaturen wie lange einwirken müssen, um Milben und ihre Eier durch Gefrieren zu töten“, schreiben die Forscher um Larry Arlian von der Wright State University in Dayton. Sie arbeiteten mit einem Laborstamm von Dermatophagoides farinae, einer Milbenart, die im Hausstaub vorkommt und weltweit verbreitet ist. Die winzigen Spinnentiere ernähren sich von menschlichen Hautschuppen. Allergiker müssen Hautkontakt und Einatmen des Hausstaubs vermeiden. Dazu wird empfohlen, die Luftfeuchtigkeit auf unter 50 Prozent zu senken, häufig feucht aufzuwischen, Teppiche zu entfernen, Kleidung, Bettzeug und Stofftiere öfter zu waschen sowie Matratze und Bettwäsche mit speziellen Bezügen zu versehen.

Die Forscher untersuchten, ob es eine wirksame Schutzmaßnahme wäre, die Milben abzutöten, indem man befallene Gegenstände eine Zeit lang in den Gefrierschrank legt. In mehreren Versuchsreihen setzten sie weibliche Tiere in kleinen Käfigen – mit einem Vorrat an Nahrung versorgt – Temperaturen von minus 4, minus 12 oder minus 15 Grad Celsius aus. Nach einer Dauer von wenigen Stunden bis zwei Tagen wurden die für die Milben optimalen Lebensbedingungen von 22 Grad und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 75 Prozent hergestellt und zwei Wochen lang beibehalten. Dabei ermittelten die Biologen die Überlebensraten, die Eierproduktion und die Zahl geschlüpfter Larven. Zusätzlich wurden Eier bei minus 15 Grad eingefroren, wovon bereits nach einem Tag 97 Prozent und nach zwei Tagen 100 Prozent abgestorben waren.

Die Milben erwiesen sich als ziemlich kälteresistent: Viele überlebten ein achtstündiges Einfrieren bei minus 12 Grad oder 24 Stunden bei minus 4 Grad. Nach 24 Stunden bei minus 15 Grad und anschließender Erwärmung auf Zimmertemperatur lebte die Hälfte der Tiere noch eine Woche lang. Sie produzierten jedoch keine Eier mehr und waren nach zwei Wochen alle tot. Eine weitere, für Allergiker wichtige Milbenart, Dermatophagoides pteronyssinus, sei zwar nach Untersuchungen anderer Forscher deutlich kälteempfindlicher als Dermatophagoides farinae, schreiben die Autoren. Trotzdem sollte, wer beim Abtöten der Hausstaubmilben sichergehen will, die Tiere zwei Tage lang Temperaturen von mindestens minus 15 Grad aussetzen.

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