Halloween-Kürbis schreckt Pilzerreger ab

Proteine in der Schale einer häufigen Kürbisart stoppen das Wachstum von Hefepilzen, die Menschen und Ackerpflanzen befallen
Die Früchte der Gattung der Kürbisse (Cucurbita) sind so genannte Panzerbeeren, die in diversen Farben und Formen auftreten
Die Früchte der Gattung der Kürbisse (Cucurbita) sind so genannte Panzerbeeren, die in diversen Farben und Formen auftreten
© Sasse
Kwangju (Korea) - Pünktlich zu Halloween melden koreanische Forscher, dass eine weit verbreitete Kürbissorte nicht nur böse Geister vertreiben soll: Sie wirkt auch abschreckend auf Erreger von Pilzinfektionen. Auf der Suche nach natürlichen Antibiotika waren die Wissenschaftler auf Hinweise gestoßen, dass der Kürbis im Heilwissen einiger Länder als keimhemmend gilt. Tatsächlich wurden sie in der Schale des Moschuskürbis, der in verschiedenen Farben und Formen vorkommt, fündig: Einige Proteine wirkten stark hemmend auf Hefepilze, die etwa für Pilzinfektionen und Windeldermatitis verantwortlich sind. Obendrein hemmte der Wirkstoff im Labor auch Pilzerreger, welche Ackerpflanzen befallen. So könnte sich der Kürbisextrakt also auch als natürliches Fungizid in der Landwirtschaft eignen, schreiben die Forscher im "Journal of Agricultural and Food Chemistry".

"Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass das Protein Pr-2 ein guter Kandidat ist für den Einsatz als natürlicher Wirkstoff gegen Pilzerreger", berichtet das Team um Kyung-Soo Hahm und Yoonkyung Park von der koreanischen Universität Chosun und ergänzt: "Traditionell wird Kürbis wegen seines medizinischen Wertes in vielen Ländern eingesetzt, darunter China, Jugoslawien, Argentinien, Indien, Mexiko und Korea." Die Forscher hatten auf einem Markt vor Ort Exemplare des Moschuskürbis (Cucurbita moschata) gekauft, der zu den in warmen Weltregionen am meisten angepflanzten Arten gehört und in Farben von weiß bis dunkelgrün sowie in diversen Formen vorkommt. Im Labor extrahierten Hahm und Kollegen Proteine aus der Schale des Kürbis und testeten ihre Wirksamkeit gegen verschiedene Pilzerreger, darunter auch die weit verbreitete Hefe Candida albicans.

Vor allem Pr-2 zeigte sich als wirksamer Hemmstoff gegen C. albicans, offenbar ohne giftige Nebenwirkungen. Es wirkte auch gegen verschiedene Pflanzen befallende Pilze, etwa Botrytis cinerea, Colletotrichum coccodes, Fusarium solani, Fusarium oxysporum und Trichoderma harzianum, war hitzestabil und nicht zytotoxisch. Detailuntersuchungen zeigten, dass die Substanz die Oberflächenmembran der Pilzzellen angreift

Frühere Studien hatten gezeigt, dass andere Wirkstoffe aus Kürbis auch hemmend auf Bakterien wirken, Entzündungen und eventuell Tumorwachstum hemmen können. Auch die Blutdruck senkende und antidiabetische Wirkung verschiedener Teile der Pflanze und ihrer Frucht wurde bereits untersucht.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: "Antifungal Mechanism of a Novel Antifungal Protein from Pumpkin Rinds against Various Fungal Pathogens", Seong-Cheol Park, Kyung-Soo Hahm, Yoonkyung Park et al.; Journal of Agricultural and Food Chemistry, vol 57 (19), pp 9299–9304
DOI: 10.1021/jf902005g


 

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