Großbritanniens Rauchverbot zeigt Wirkung
„Unsere Ergebnisse tragen zu den wachsenden Beweisen dafür bei, dass eine rauchfreie Politik mit positiven Auswirkungen auf die Gesundheit verbunden ist“, schreiben Michelle Sims von der University of Bath und ihre Kollegen. Die Forscher nutzten für ihre Untersuchung Daten von Krankenhauseinweisungen zwischen April 1997 und Dezember 2010. Sie analysierten die Angaben über Briten im Alter von mindestens 16 Jahren, die wegen eines Asthma-Notfalls Hilfe benötigt hatten. In ihre Berechnungen bezogen sie auch Einflussfaktoren ein, wie etwa jahreszeitliche Temperaturschwankungen, Schwankungen der regionalen Bevölkerungszahl und langfristige Trends in der Häufigkeit von Asthma.
Es zeigte sich: Die Einführung des generellen Rauchverbots ging mit einer Verringerung der Zahl der Asthma-Notfälle um 4,9 Prozent einher. Dieser Abwärtstrend zeichnete sich in allen Regionen des Landes ab. Konkret bedeutet dies, dass in jedem der analysierten ersten drei Jahre seit dem Rauchverbot in ganz Großbritannien rund 1.900 weniger dieser Notfälle als zuvor auftraten. Verglichen mit Erhebungen aus anderen Ländern ist der in Großbritannien beobachtete Effekt zwar geringer, so die Autoren. Dies könnte ihrer Meinung nach aber schlicht darauf zurückzuführen sein, dass in Großbritannien vor der umfassenden Regelung bereits einzelne Rauchverbote eingeführt worden waren – etwa an vielen Arbeitsplätzen.
Eine Stärke der Studie besteht in ihrem Umfang, betonen Sims und ihre Kollegen. Es ist die bislang größte Studie, die den Einfluss des Rauchverbots auf die Krankenhauseinweisungen Erwachsener wegen Asthmas beurteilt hat. Dazu flossen die Daten von Einweisungen ein, die unter zirka 43 Millionen Briten im Alter von mindestens 16 Jahren vorkamen. In anderen Studien waren es jeweils weniger als 7 Millionen gewesen. „Obwohl unsere Studie einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen der Einführung des Rauchverbots und den Notfalleinweisungen aufgrund von Asthma zeigt, beweist sie keinen ursächlichen Zusammenhang“, räumen die Forscher ein. Dieser liege aber dennoch nahe, denn es gebe einige Belege, die einen solchen Zusammenhang stützen – zum Beispiel ist ein Zusammenhang zwischen Passivrauch und dem Auftreten von Asthmaschüben medizinisch-biologisch belegt.
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