Bestätigt: Öffentliches Rauchverbot schützt das Herz und zwar schnell

Bereits drei Monate nach Einführung der Vorschrift sinkt die Rate von Herzattacken merklich
Ein öffentliches Rauchverbot wirkt sich auch in kurzer Zeit auf die Herzgesundheit aus
Ein öffentliches Rauchverbot wirkt sich auch in kurzer Zeit auf die Herzgesundheit aus
© Torsten Henning, public domain
Kansas City (USA) - Das Rauchen in der Öffentlichkeit zu verbieten, wirkt sich rasch auf die Herzgesundheit aus. Diese Vermutung bestätigt nun auch eine umfangreiche Metastudie von US-Forschern, in der sie die Ergebnisse einer Reihe internationaler Untersuchungen zusammengefasst haben. Das Verbot schützt demnach bereits nach kürzester Zeit effektiv vor Herzattacken. Besonders stark wirkt sich dies bei jüngeren Leuten, Frauen und Nichtrauchern aus, berichten die Wissenschaftler im "Journal of the American College of Cardiology".

"Selbst das Einatmen geringer Dosen Zigarettenrauch kann das Risiko einer Herzattacke erhöhen", erläutert David Meyers von der University of Kansas School of Medicine. "Öffentliche Rauchverbote scheinen sagenhaft effektiv darin zu sein, Herzattacken zu reduzieren und könnten theoretisch ebenso dabei helfen, Lungenkrebs und Lungenemphyseme zu verhindern - Krankheiten, die sich weit langsamer entwickeln als Herzattacken." Meyers und seine Kollegen hatten eine der bisher umfangreichsten Metastudien zu der Thematik durchgeführt. Sie analysierten zehn Gutachten aus den USA, Kanada und Europa und bestimmten die Rate an Herzattacken, bevor und nachdem ein Rauchverbot in der Öffentlichkeit eingeführt worden war. Insgesamt erfassten die berücksichtigten Studien die Daten von 24 Millionen Menschen und die Effekte des Rauchverbots über Zeiträume von zwei Monaten bis zu drei Jahren.

Vor einigen Jahren eher graue Theorie, belegt diese Studie die Hypothese und macht sie zur Tatsache, die eindeutig auch in der Praxis gilt: Die positiven Effekte eines Rauchverbots zeigten sich beinahe sofort, mit einem Rückgang der berichteten Raten von Herzattacken innerhalb von nur drei Monaten. Mit andauerndem Verbot stiegen die Vorzüge für die Herzgesundheit weiter an. Dass vor allem junge Leute von dem Verbot profitieren, könnte Meyers zufolge zumindest teilweise damit erklärt werden, dass sie besonders häufig Bars und Restaurants aufsuchen, in denen vor einem Verbot massiv geraucht wurde.

Rauchen ist und bleibt laut Meyers der am ehesten vermeidbare Risikofaktor für Herzattacken. Die schädlichen Substanzen im Qualm erhöhen das Risiko, indem sie das Blut zähflüssiger machen, die Menge am so genannten guten Cholesterin (HDL) reduzieren und anfälliger für Störungen des Herzrhythmus machen. Passivrauchen ist dabei beinahe genauso schädlich wie selbst zu rauchen, erhöht es doch die Wahrscheinlichkeit für eine Herzattacke um dreißig Prozent. Raucher haben ein um fünfzig Prozent erhöhtes Risiko. Den Hochrechnungen der Forscher zufolge ließen sich allein mit öffentlichen Rauchverboten in den USA mehr als 150.000 Herzattacken im Jahr verhindern.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: David Meyers et al.; Journal of the American College of Cardiology (im Druck)


 

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