Goldige Bakterien

Erster Nachweis einer Biomineralisation von Gold durch Bakterien
Adelaide (Australien) - Es gibt Bakterien, die können Gold machen. Sie nehmen gelöste goldhaltige Komplexe auf und wandeln sie zu metallischen Goldpartikeln um, berichtet ein internationales Forscherteam. Diese Form der Biomineralisation könnte zum Wachstum von Goldnuggets beitragen. Das Bakterium Cupriavidus metallidurans verfügt über spezielle Gene, die in Gegenwart von Gold aktiviert werden. Diese Entdeckung ermöglicht die Entwicklung eines Biosensors, der zur Suche nach Goldlagerstätten nützlich wäre, schreiben die Wissenschaftler im Fachjournal "Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)".

"Vor einigen Jahren entdeckten wir, dass das Metall-resistente Bakterium Cupriavidus metallidurans auf Goldkörnern vorkommt, die aus zwei weit entfernten Fundstellen in Australien stammen", sagt Frank Reith von der University of Adelaide. Genauere Untersuchungen in Zusammenarbeit mit Forschern aus Nordamerika und Europa ergaben, dass die Mikroben, die in einem Biofilm auf der Oberfläche von Nuggets wuchsen, Gold(III)-Komplexe zu metallischem Gold reduzieren können. "Die Ergebnisse unserer Forschungen zeigen, dass diese Bakterien an einer aktiven Entgiftung von Goldkomplexen beteiligt sind, die zur Bildung von Gold-Biomineralien führt", so Reith.

Die Bakterien reagieren auf giftige Goldverbindungen in ihrer Umgebung, indem sie eine Gruppe spezieller Gene aktivieren, die dafür sorgen, dass das Gold in Form metallischer Nanopartikel abgelagert wird. Die weitere Erforschung dieses Prozesses könnte helfen, Biosensoren zu entwickeln, die Standorte mit erhöhtem Goldgehalt anzeigen. Reith schätzt die dafür benötigte Entwicklungszeit auf drei bis fünf Jahre.

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Quelle: "Mechanisms of gold biomineralization in the bacterium Cupriavidus metallidurans", Frank Reith et al., Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS), Online-Publikation, http://www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.0904583106


 

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