Gesund und lange leben durch - richtigen - Humor
"Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass ein Sinn für Humor auch dann noch einen positiven Effekt auf die Gesundheit und das soziale Leben hat, wenn man bereits in Rente ist. Allerdings kann dieser positive Effekt nach dem 75. Lebensjahr nicht mehr nachgewiesen werden; zu jenem Zeitpunkt spielen Genetik und das biologische Alter eine größere Rolle", erklärt Sven Svebak von der Norwegian University of Science and Technology (NTNU). Zu dem, was unter "Humor" verstanden werden soll, sagte der Forscher: "Humor ist eine Denkweise und zeigt sich oft in einem Arbeitsprozess oder einem Gespräch mit anderen. Er muss aber nicht nach außen getragen werden. Das, was Leute gemeinhin unter Spaß verstehen, ist eine ganz andere Sache. Meistens ist es so, dass Menschen mit dem gleichen Sinn für Humor gern miteinander umgehen und ihren Humor ohne große Gesten mitteilen. Ein Augenzwinkern kann da mehr als genug sein."
Um sicherzustellen, dass Humor oder Humorlosigkeit bei allen Versuchsteilnehmern auf die gleiche Weise "diagnostiziert" wurde, entwickelten Svebak und seine Kollegen ein Testverfahren für freundlichen Humor, das auf drei Fragen fußte. Nach diesen Testergebnissen teilten die Forscher die über 50.000 Versuchsteilnehmer ein, die sich ab den Jahren 1995 bis 1997 sieben Jahre lang in Bezug auf ihre Gesundheit und Sterblichkeit beobachten ließen.
Sortierte man die gewonnenen Daten so, dass es zwei Gruppen gab, nämlich Humorvolle und Humorlose, dann ergab sich, dass die Humorvollen eine um 20 Prozent längere Lebensdauer hatten. In einer anderen Herangehensweise erstellten die Forscher, aufbauend auf den Testergebnissen, eine Skala von neun Stufen, auf die die Versuchsteilnehmer je nach Ergebnis im Humortest verteilt wurden. In diesem Vergleich zeigte sich, dass die Humorvollsten von dem einen Ende der Skala gegenüber den Humorlosesten auf dem anderen Ende der Skala eine doppelt so große Chance hatten, die sieben Jahre der Langzeitstudie zu überleben.