Gesund und lange leben durch - richtigen - Humor

Humor kann tatsächlich bewirken, dass man gesund alt wird, zeigen norwegische Forscher. Aber es muss die richtige Art von Humor sein: Lachen auf Kosten anderer oder das Aufsetzen einer Clownsnase bringen es nicht
Trondheim (Norwegen) - Wer Humor hat, kann schon allein deshalb gesund bleiben und recht alt werden. Dies zeigt jetzt eine Langzeitstudie aus Norwegen mit mehr als 50.000 Teilnehmern. Doch einfach nur lustig zu sein hat nicht unbedingt mit Humor zu tun, schreiben die norwegischen Forscher zu ihren Ergebnissen im "International Journal of Psychiatry in Medicine". Und auch wer andere der Lächerlichkeit preisgibt oder sich auf ihre Kosten amüsiert, zeigt nicht jene Art von Humor, die hier gemeint ist. Vielmehr geht es um eine Denkweise, den "freundlichen Humor", der Menschen gesund bleiben lässt. Ihn bestimmten die Forscher mit wissenschaftlichen Methoden und ermittelten seine Ausprägung mit Hilfe von Tests bei den Versuchsteilnehmern. Wer diesen freundlichen Humor besitzt, so fanden sie schließlich heraus, kann mindestens 20 Prozent mehr Langlebigkeit und Gesundheit für sich herausholen.

"Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass ein Sinn für Humor auch dann noch einen positiven Effekt auf die Gesundheit und das soziale Leben hat, wenn man bereits in Rente ist. Allerdings kann dieser positive Effekt nach dem 75. Lebensjahr nicht mehr nachgewiesen werden; zu jenem Zeitpunkt spielen Genetik und das biologische Alter eine größere Rolle", erklärt Sven Svebak von der Norwegian University of Science and Technology (NTNU). Zu dem, was unter "Humor" verstanden werden soll, sagte der Forscher: "Humor ist eine Denkweise und zeigt sich oft in einem Arbeitsprozess oder einem Gespräch mit anderen. Er muss aber nicht nach außen getragen werden. Das, was Leute gemeinhin unter Spaß verstehen, ist eine ganz andere Sache. Meistens ist es so, dass Menschen mit dem gleichen Sinn für Humor gern miteinander umgehen und ihren Humor ohne große Gesten mitteilen. Ein Augenzwinkern kann da mehr als genug sein."

Um sicherzustellen, dass Humor oder Humorlosigkeit bei allen Versuchsteilnehmern auf die gleiche Weise "diagnostiziert" wurde, entwickelten Svebak und seine Kollegen ein Testverfahren für freundlichen Humor, das auf drei Fragen fußte. Nach diesen Testergebnissen teilten die Forscher die über 50.000 Versuchsteilnehmer ein, die sich ab den Jahren 1995 bis 1997 sieben Jahre lang in Bezug auf ihre Gesundheit und Sterblichkeit beobachten ließen.

Sortierte man die gewonnenen Daten so, dass es zwei Gruppen gab, nämlich Humorvolle und Humorlose, dann ergab sich, dass die Humorvollen eine um 20 Prozent längere Lebensdauer hatten. In einer anderen Herangehensweise erstellten die Forscher, aufbauend auf den Testergebnissen, eine Skala von neun Stufen, auf die die Versuchsteilnehmer je nach Ergebnis im Humortest verteilt wurden. In diesem Vergleich zeigte sich, dass die Humorvollsten von dem einen Ende der Skala gegenüber den Humorlosesten auf dem anderen Ende der Skala eine doppelt so große Chance hatten, die sieben Jahre der Langzeitstudie zu überleben.

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Quelle: "A 7-year prospective study of sense of humor and mortality in an adult county population: The HUNT-2 study", Svebak, S., Romundstad, S., & Holmen, J.; The International Journal of Psychiatry in Medicine, 40, 2010, S.125-146


 

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