Fruchtsaft greift Zähne mehr an als Zahnbleichmittel
"Menschen, die täglich Limonade oder Fruchtsäfte trinken, könnten ernsthaft gefährdet sein", sagt Yan-Fang Ren vom Eastman Institute for Oral Health der University of Rochester. Er und seine Kollegen behandelten Proben von menschlichem Zahnschmelz entweder mit einer 6prozentigen Wasserstoffperoxidlösung oder mit Orangensaft. Nach einer Einwirkzeit von jeweils 20 Minuten bewahrten sie die Proben in Speichel auf, wonach die Behandlung noch viermal wiederholt wurde. Als Kontrolle dienten Proben, die ständig in Kochsalzlösung verblieben. Zur Auswertung wurde die Härte gemessen und mit einem Spezialmikroskop die Veränderung der Materialoberfläche dokumentiert.
Die Behandlung mit Orangensaft verringerte die Oberflächenhärte des Zahnschmelzes um 84 Prozent und erhöhte die Rauheit der Oberfläche. Die mit Peroxid behandelten Proben unterschieden sich kaum von den Kontrollen. "Wir wissen noch nicht, wie sich der Erosionseffekt verhindern lässt", sagt Ren. Es gebe aber Hinweise darauf, dass eine erhöhte Fluoridzufuhr helfen könnte. Regelmäßiges Zähneputzen mit solcher Zahnpasta sei dringend anzuraten. Und wer häufig Saft oder Limonade trinkt, sollte dabei die Flüssigkeit nicht unnötig lange im Mund belassen.