Forscher vermuten: Leben entstand nicht im Meer
„Zellen enthalten viel mehr Kalium, Zink und Phosphate als moderne oder rekonstruierte urzeitliche Ozeane“, schreiben Armen Mulkidjanian von der Universität Osnabrück und Kollegen. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Urzellen noch keine kompliziert aufgebauten Membranen hatten, um elektrisch geladene Atome oder Moleküle zu transportieren. Also muss die Zusammensetzung kleiner anorganischer Moleküle und geladener Teilchen im Inneren der Urzellen der ihrer damaligen Umgebung entsprochen haben. „Auch die Komposition dieser Stoffe in heutigen Zellen spiegelt möglicherweise die Bedingungen wider, unter denen die Urzellen lebten“, so Mulkidjanian.
Die Forscher hatten geochemische Analysen mit universellen Komponenten und Abläufen in Zellen verglichen. Denn bei diesen weit verbreiteten Elementen konnten sie davon ausgehen, dass sie bereits sehr früh in der Entwicklung von Zellen entstanden sind. All diese urzeitlichen Systeme weisen eine funktionelle Abhängigkeit von Kalium, Zink, Mangan und Phosphaten auf. Und genau diese Zusammensetzung findet sich im Dampf und den Gewässern vulkanisch aktiver Gebiete. In der nahezu sauerstofflosen, CO2-dominierten urzeitlichen Atmosphäre hat die Chemie in den Tümpeln vermutlich dem internen Milieu von Zellen entsprochen.