Fisch, Obst und Gemüse gegen Hirnschrumpfung
„Die Ergebnisse müssen noch bestätigt werden, aber es ist offensichtlich sehr spannend anzunehmen, dass man möglicherweise sein Hirn am Schrumpfen hindern und es wach halten kann, indem man seine Ernährung anpasst“, sagt Gene Bowman von der Oregon Health & Science University in Portland. Bowman und Kollegen hatten 104 Senioren im Alter von durchschnittlich 87 Jahren und geringem Risiko für Denk- und Gedächtnisprobleme untersucht. In Bluttests bestimmten sie die aufgenommenen Mengen diverser Nährstoffe. Bei 42 der Probanden ermittelten sie außerdem das Hirnvolumen mit Hilfe bildgebender Verfahren.
Sie stellten fest: Eine Ernährung, reich an Omega-3-Fettsäuren und an Vitaminen der B-Gruppe sowie an Vitamin C, D und E, ließ die Probanden besser in den Tests abschneiden. Sie wirkte sich auch positiv auf das Hirnvolumen aus. Diese Fettsäuren sind reichlich in Fisch enthalten, während die entsprechenden Vitamine vor allem in Obst und Gemüse vorhanden sind. Umgekehrt hatte eine Ernährung mit hohen Mengen sogenannter Trans-Fettsäuren, wie sie etwa in Fertigprodukten enthalten sind, ungünstige Auswirkungen auf Hirnleistung und -volumen. Die Biomarker für die Nährstoffaufnahme ließen dabei unmittelbare Rückschlüsse auf Schwankungen in Hirnvolumen und -leistungsfähigkeit zu. Bei Denk- und Gedächtnisleistungen waren die Ernährungsfaktoren für 17 Prozent der Unterschiede verantwortlich. Andere Faktoren wie Alter, Bildungsgrad und Bluthochdruck fielen hier mit 46 Prozent allerdings schwerer ins Gewicht. Beim Hirnvolumen dagegen spielten die Blutwerte eine größere Rolle - an dieser Stelle machten sie 37 Prozent der Unterschiede aus.