Fisch, Nüsse und Olivenöl gegen Altersblindheit

Australische Studien bestätigen: Viel Omega-3-Fettsäuren in Lebensmitteln und wenig Fertigprodukte scheinen das Auge vor Alterbedingter Makuladegeneration zu schützen
Sydney (Australien)/Melbourne, (Australien) - Viel Fisch, Nüsse und Olivenöl auf dem Speiseplan könnten einer der häufigsten Formen der Altersblindheit vorbeugen: Die in den Nahrungsmitteln enthaltenen Omega-3-Fettsäuren üben vermutlich eine Schutzfunktion gegen Altersbedingte Makuladegeneration, kurz AMD, aus. Hinweise, die diese Vermutung untermauern, haben zwei australische Forscherteams in voneinander unabhängigen Studien gefunden. Ihre Untersuchungen schildern sie im Fachblatt "Archives of Ophthalmology". Möglicherweise wirken die speziellen Fettsäuren - oder aber auch andere in diesen Lebensmitteln enthaltene Stoffe wie Antioxidantien - der Erkrankung entgegen, indem sie etwa die Bildung schädlicher Ablagerungen in den Arterien oder Entzündungsprozesse und Zellschäden verhindern.

"Unsere Ergebnisse stützen die Hypothese, dass eine erhöhte Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren und der regelmäßige Genuss von Fisch und/oder Nüssen vor der Entwicklung einer frühen AMD schützen", schreiben Jennifer S.L. Tan von der University of Sydney und ihre Kollegen. Die Forscher befragten insgesamt 2454 Teilnehmer an einer Augenstudie, die Anfang der 1990er Jahre begonnen hatte, zu ihren Essgewohnheiten und analysierten die Aufnahme diverser Fettsäuren. Aufnahmen der Netzhaut dienten dazu, die Entwicklung von AMD fünf und zehn Jahre nach der Befragung zu beurteilen. Nachdem die Forscher Faktoren wie Alter, Geschlecht und Rauchen in ihren Berechnungen berücksichtigt hatten, war eine Fischmahlzeit pro Woche mit einem um 31 Prozent verringerten Risiko und ein bis zwei Portionen Nüsse wöchentlich mit einem um 35 Prozent verringerten Risiko einer frühen AMD verbunden. Weitere Studien seien allerdings noch notwendig, um zu klären, ob eine Veränderung der Ernährung oder die Empfehlung von Nahrungsergänzungsmitteln tatsächlich die Entwicklung der Augenerkrankung verhindern oder zumindest verzögern können, so Tan und Kollegen.

Eine weitere Untersuchung ergänzt diese Ergebnisse: Elaine W.-T. Chong vom Centre for Eye Research Australia und Kollegen analysierten Daten von 6734 Freiwilligen im Alter von 58 bis 69 Jahren, die ebenfalls Anfang der 1990er Jahre Angaben über ihre Ernährung gemacht hatten und rund zehn Jahre später auf Anzeichen für AMD untersucht worden waren. Die Mediziner stellten fest: Wer häufiger hohe Mengen an trans-Fettsäuren, wie sie häufig in industriell gefertigten Nahrungsmitteln enthalten sind, zu sich nahm, erkrankte mit höherer Wahrscheinlichkeit an AMD. Währenddessen war das Erkrankungsrisiko bei den Probanden, die die meisten Omega-3-Fettsäuren in der Ernährung hatten, deutlich geringer. Darüber hinaus war der Genuss von Olivenöl von mindestens 100 Millilitern pro Woche im Vergleich zum Verzehr von weniger als 1 Milliliter mit einem geringeren Aufkommen einer fortgeschrittenen AMD verbunden. "Unsere Ergebnisse legen nahe, dass Menschen mit einer Ernährung mit wenig Fertigprodukten und viel Omega-3-Fettsäuren und Olivenöl einen gewissen Schutz vor der Entwicklung von AMD genießen", schließen die Autoren.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: "Dietary Fatty Acids and the 10-Year Incidence of Age-Related Macular Degeneration: The Blue Mountains Eye Study", Jennifer S. L. Tan et al.; Arch Ophthalmol (Vol. 127 (5), S. 656)
"Fat Consumption and Its Association With Age-Related Macular Degeneration", Elaine W.-T. Chong et al.; Arch Ophthalmol (Vol. 127 (5), S.674)


 

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