Fellbündel statt Beruhigungspille

"Der wichtigste Aspekt unserer Ergebnisse war die Tatsache, dass die mit einem Hund verbrachte Zeit pharmakologische Beruhigungsmittel ersetzen konnte, die häufig benötigt werden, um Patienten bei einer Kernspintomographie zu helfen", sagte Richard Ruchman, Radiologe am Monmouth Medical Center in Long Branch. "Nach aktuellen Schätzungen können mindestens 15 Prozent der Patienten aufgrund von Angst mit einer Kernspintomographie nicht fortfahren und eine nicht-pharmakologische Lösung ist erwähnenswert." Die Forscher hatten die Hunde-Therapie bei 28 Freiwilligen eingesetzt, die eine Kernspintomographie vor sich hatten. Eine halbe Stunde vor der Untersuchung durften sich diese Probanden für 10 bis 15 Minuten mit einem Therapiehund beschäftigen. Sechs weitere Probanden warteten dagegen 10 bis 15 Minuten ohne Ablenkung. Vor und nach der Behandlung beziehungsweise der Wartezeit befragten die Mediziner die Patienten, wie viel Unbehagen sie in Anbetracht der bevorstehenden Untersuchung empfanden.
Weniger Unbehagen nach tierischer Ablenkung
Diejenigen Teilnehmer, die ihre Wartezeit mit einem Hund verbracht hatten, empfanden nach den 10 bis 15 Minuten deutlich weniger Angst als noch kurz zuvor. Bei den Patienten aus der Kontrollgruppe war jedoch kein merklicher Unterschied zu vorher festzustellen. Zwar hatten die Mediziner die Erfolgsquoten der Kernspinuntersuchung selbst oder deren Bildqualität nicht untersucht, aber bis auf eine Ausnahme konnten alle Patienten in der Therapiegruppe die Untersuchung zu Ende bringen. Ihre Ergebnis lege nahe, so die Forscher, dass eine Therapie mit Tieren eine zusätzliche oder sogar alternative Behandlung zu Medikamenten mit deutlich weniger Nebenwirkungen darstellen und damit die Zahl der Patienten reduzieren könnte, die nicht in der Lage sind, die Untersuchung vollständig über sich ergehen zu lassen. Dies wiederum hätte einen positiven Effekt auf die Bildqualität sowie auf die Zufriedenheit der Patienten.