Ernährungsstudie: Magnesium von großer Bedeutung für die Gesundheit
„Unsere Ergebnisse liefern wichtige Informationen für Ernährungsempfehlungen, so dass Gesundheitsrisiken gesenkt werden können, die mit einem Magnesiummangel zusammenhängen“, sagt Fudi Wang von der Zhejiang University in Hangzhou. Auch bei ausreichendem Nahrungsangebot hätten bis zu 15 Prozent der Bevölkerung zu geringe Blutwerte für Magnesium. Der menschliche Körper enthalte etwa 24 Gramm des Mineralstoffs, 60 Prozent davon im Skelett. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Aufnahme von 350 bis 400 Milligramm Magnesium für Männer und 300 bis 350 Milligramm für Frauen. Der anorganische Nährstoff ist lebenswichtig, da er für die Funktion zahlreicher Enzyme des Stoffwechsels benötigt wird.
Wang und seine Kollegen werteten medizinische Daten von 40 Einzelstudien aus, die einen Zusammenhang zwischen der Magnesiumaufnahme mit der Nahrung und verschiedenen Gesundheitsrisiken prüften. Die jeweiligen Untersuchungszeiträume der vorausschauenden Beobachtungsstudien lagen zwischen 4 und 30 Jahren. Aus den durch Fragebögen erfassten Ernährungsgewohnheiten wurden die aufgenommenen Mengen an Magnesium ermittelt. Dabei ergaben sich Werte von 100 bis 550 Milligramm pro Tag. Insgesamt erkrankten etwa 30.000 Menschen an einer Herz- und Gefäßkrankheit, 26.300 an Diabetes vom Typ 2 und 11.000 Teilnehmer starben. Diejenigen mit dem höchsten Magnesiumkonsum entwickelten mit geringerer Wahrscheinlichkeit als die anderen Diabetes oder eine Erkrankung der Herzkranzgefäße und erlitten seltener einen Schlaganfall. Ein Anstieg der täglichen Magnesiumzufuhr um 100 Milligramm würde das Risiko einer Herzinsuffizienz um 22 Prozent, eines Schlaganfalls um 7 Prozent und das Diabetesrisiko um 19 Prozent verringern sowie die Sterberate insgesamt um 10 Prozent senken.
Obwohl eine kausale Beziehung und ein entsprechender Mechanismus noch nicht erwiesen sind, legen es die Resultate nahe, dass ein verstärkter Magnesiumkonsum mehrere Krankheitsrisiken senken könnte. Es sei aber nicht auszuschließen, dass noch unbekannte, bei der statistischen Auswertung nicht berücksichtigte Faktoren eine zusätzliche Rolle spielen, schreiben die Forscher. Sowohl in Europa als auch in den USA sei die tägliche Aufnahme von Magnesium durch Nahrungsmittel im Schnitt geringer als die empfohlenen Mengen. Ursache für einen krankhaften Magnesiummangel könne neben einer nicht ausgewogenen Ernährung auch eine gestörte Magnesiumabsorption aus dem Darm sein. Eine Aussage darüber, ob die Einnahme von Magnesiumpräparaten als Nahrungsergänzungsmittel vergleichbare Auswirkungen auf die Gesundheit hätte, erlaubt die Studie nicht.