Ein Pflaster gegen Reisedurchfall
"Diese Studie zeigt, dass eine Immunisierung mit hitzelabilem Enterotoxin über ein Hautpflaster die Reisenden vor dieser häufigen Erkrankung schützen könnte", erklären Gregory Glenn von der Iomai Corporation in Gaithersburg und seine Kollegen. Ursache der Reisediarrhö ist eine Darminfektion mit Bakterien, die Giftstoffe (Enterotoxine) freisetzen. In den meisten Fällen handelt es sich um so genannte ETEC-Bakterien, eine spezielle Variante von E. coli. Deren Toxine erwiesen sich als so giftig, dass sie - um als Impfstoff zu dienen - nicht als Injektion oder in Pillenform, sondern nur über die Haut verabreicht werden konnten.
In der Studie hatten 170 gesunde US-Amerikaner im Alter zwischen 18 und 64 Jahren vor ihrer Urlaubsreise nach Mexiko oder Guatemala Pflaster auf den Oberarm erhalten, jeweils im Abstand von zwei bis drei Wochen. Bei 59 Personen enthielten die Pflaster den Impfstoff, in den anderen Fällen ein Plazebo. Aus der Impfstoffgruppe erkrankten 15 Prozent, unter einer besonders schweren Diarrhö litten zwei Prozent. In der Plazebogruppe erkrankten insgesamt 22 Prozent und 11 Prozent schwer. Bei den Geimpften dauerte die Durchfallerkrankung nur einen halben Tag, bei den anderen zwei Tage. Die Wirksamkeit des Impfstoffs müsse nun in einer größeren Studie bestätigt werden, so die Autoren. Eine solche Impfung könne auch dazu beitragen, die Entwicklung eines chronischen Reizdarmsyndroms nach überstandener Diarrhö zu verhindern, sagt Herbert DuPont von der University of Texas in Houston, der an der Studie beteiligt war.