Durchsichtige Transistoren für rollbare Bildschirme
"Unsere Ergebnisse zeigen, dass ausgerichtete Nanoröhrchen in Zukunft ein großes Potenzial für transparente Elektronik haben", sagt Hsaioh-Kang Chang von der USC Viterbi School of Engineering. Wie schon zahlreiche andere Forschergruppen weltweit nutzten die Wissenschaftler mikroskopisch kleine, einwandige Nanoröhrchen aus Kohlenstoff. Aber das Areal aus Tausenden von p- und n-Transistoren ist bisher einzigartig. Dazu ließen die Forscher die halbleitenden Nanoröhren zuerst auf einem hitzefesten Quartzträger wachsen. Diese Netzstruktur für elektronische Schaltkreise zogen sie vom Quarz ab und setzten sei auf eine durchsichtige und flexible Folie aus Polyäthylen. Mit weiteren Schichten aus leitfähigem Indiumzinnoxid und extrem dünnen Lagen aus Gold kontaktierten sie die einzelnen Nanoröhrchen und erhielten so die gewünschten Transistoren.
Diese Schaltkreise, die komplett ohne das starre und undurchsichtige Silizium auskommen, sind für Hochleistungschips nicht eng genug angeordnet. Aber als Unterlage für elektronische schaltbare Bildpunkte ist diese intelligente Folie gut geeignet. Mit einer weiteren Lage aus organischen Leuchtdioden oder Mikrokapseln wie in elektronischem Papier sollen sich damit nun hochauflösende Bildschirme fertigen lassen. Erste Versuche mit Leuchtdioden aus Galliumnitrid waren bereits erfolgreich. Da diese Monitoren sowohl biegsam als auch durchsichtig wären, könnten sie sich beispielsweise in die Windschutzscheibe von Autos integrieren lassen. Eingebaut in Spezialbrillen könnten Monteure mit solchen transparenten Monitoren auf ihren realen Arbeitsplatz schauen und bekämen zugleich den passenden Bauplan oder Bedienungsanleitungen angezeigt.
http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/nn800434d