Dürre: Amazonas-Regenwald verliert sein sattes Grün
"Das vergangene Jahr war das trockenste seit Beginn der Aufzeichnungen vor 109 Jahren", sagt Marcos Costa von der Föderalen Universität im brasilianischen Vicosa. Die Auswirkungen dieser Dürre konnte er zusammen mit Kollegen der Boston University dank eines Nasa-Satelliten untersuchen. Dieser verfügt über ein spezielles Spektralradiometer – MODIS -, mit dem sich der Zustand der Vegetation überwachen lässt. Deutlich belegen die Aufnahmen, dass das für den Regenwald typische satte Grün signifikant nachgelassen hat.
MODIS fing das vom Regenwald reflektierte Licht auf und lieferte so die wichtigen Daten für die Vegetations-Analyse. Nach einer aufwändigen Computerauswertung offenbarten sich die weiten Areale mit verringertem Pflanzenwachstum. Obwohl die Regenfälle und damit die Pegelstände der Flüsse bereits seit vergangenem November wieder zunahmen, konnte sich der Regenwald bislang noch nicht wieder vollständig regenerieren.
"Der weit ausgedehnte Verlust an Photosynthese-Kapazität der Amazonas-Vegetation könnte eine signifikante Störung des globalen Kohlenstoffkreislaufs zur Folge haben", warnen Costa und Kollegen in ihrer Studie. Bereits vor Jahren hatte der Internationale Klimarat IPCC davor gewarnt, dass es infolge der Erderwärmung häufiger zu schweren Dürren in der Amazonas-Region kommen könne.