Dreckige Luft nutzt dem Klimaschutz
"Überraschenderweise scheinen die Effekte atmosphärischer Verschmutzung die globale Pflanzenproduktivität von 1960 bis 1999 um ein Viertel erhöht zu haben", sagt Lina Mercado vom Centre for Ecology & Hydrology in Wallingford. "Nachdem andere Effekte mit berücksichtigt wurden, hatte dies einen Anstieg der vom Land gespeicherten Kohlenstoffmenge von 10 Prozent netto zur Folge." Dass Aerosole in der Luft Sonnenstrahlung reflektieren und stärker streuen und so das Klima abkühlen, wissen Forscher schon seit geraumer Zeit. Doch Mercado und ihre Kollegen haben erstmals ein globales Modell eingesetzt, um den Netto-Effekt der Luftverschmutzung auf die Kohlenstoffaufnahme der Pflanzen einzuschätzen. Die Modellrechnungen ergaben nicht nur, dass die stärkere Streuwirkung die Kohlenstoffbindung durch Pflanzen um etwa ein Viertel erhöhte. Darüber hinaus stellten die Forscher fest: Wird die Atmosphäre im Zuge des Umweltschutzes wieder sauberer, wird es nötig sein, die globalen Kohlenstoffemissionen massiv zu senken, um dem beobachteten Effekt entgegenzuwirken. Und dies wird eine große Herausforderung sein.