Desensibilisierung hilft bei Unverträglichkeit von Krebsmitteln

Hilfe für Patienten, die die Chemotherapie nicht vertragen
Boston (USA) - Manche Krebsmedikamente lösen bei wiederholter Anwendung mehr oder weniger starke allergische Reaktionen aus. Jetzt haben amerikanische Mediziner erfolgreich ein standardisiertes Verfahren zur Desensibilisierung getestet, das die Verträglichkeit von sieben häufig eingesetzten Krebsmitteln verbessert. Die Methode sei schnell und sicher und würde helfen, lebensbedrohliche Nebenwirkungen einer Chemotherapie zu verhindern, schreiben die Forscher im "Journal of Allergy and Clinical Immunology".

Die Ärzte des Brigham Women's Hospital in Boston behandelten 98 Krebspatienten, bei denen allergische Reaktionen gegen ein Medikament aufgetreten waren, nach einem selbst entwickelten Desensibilisierungsprotokoll in zwölf Schritten. Dabei verabreichten sie den Probanden über Infusionen steigende Mengen des jeweiligen Medikaments. Bei 94 Prozent der Patienten traten keine oder nur schwache Nebenwirkungen auf. Zu den sieben in der Studie eingesetzten Krebsmitteln unterschiedlicher Stoffgruppen zählten unter anderem Carboplatin, Cisplatin, Paclitaxel, Doxorubicin und Rituximab. Frühere Studien hatten ergeben, dass nach mehr als sieben Chemotherapie-Zyklen bis zu 27 Prozent der Patienten allergische Reaktionen gegen gängige Krebsmittel entwickelten. In einigen Fällen erwiesen sich Medikamente bereits bei der ersten Anwendung als unverträglich.

Journal of Allergy and Clinical Immunology
Quelle: "Hypersensitivity reactions to chemotherapy: Outcomes and safety of rapid desensitization in 413 cases", Mariana C. Castells et al.; The Journal of Allergy and Clinical Immunology, Online-Publikation,
DOI: 10.1016/j.jaci.2008.02.044


 

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