Damit Knochenbrüche besser heilen
"Das Schöne an der regenerativen Medizin ist, dass sie dem Körper hilft, seine angeborene Fähigkeit zur Geweberegeneration selbst zu verbessern, ohne dass dazu künstliches Material eingesetzt werden muss", sagt Anna Spagnoli von der University of North Carolina in Chapel Hill. Sie und ihre Kollegen untersuchten den Heilprozess bei gebrochenen Beinknochen von Mäusen. Sie beschleunigten das Wachstum von neuem Knochengewebe, indem sie den Tieren genetisch veränderte Stammzellen aus dem Knochenmark injizierten. Diese Zellen produzierten den Wachstumsfaktor IGF-1, von dem man weiß, dass er das Knochenwachstum stimuliert. Zusätzlich hatten sie die Zellen mit einem Luciferase-Gen markiert. Es bewirkt die Bildung eines Enzyms, das eine Lichterzeugung durch Biolumineszenz ermöglicht. Damit ließ sich die Position der übertragenen Zellen im Körper direkt sichtbar machen.
Mit dieser Technik stellten die Forscher fest, dass sich die in das Blut injizierten Knochenmarkszellen nach einiger Zeit an der Verletzungsstelle sammelten. Das dann erneuerte Knochengewebe erwies sich als dreimal so stabil wie nach der natürlichen Heilung des Bruchs. Eine solche Stammzelltherapie könnte Patienten helfen, bei denen Knochenbrüche schlecht heilen, sagt Spagnoli. Dazu müsste man den Betroffenen Stammzellen aus ihrem Knochenmark entnehmen und nach der genetischen Veränderung wieder injizieren. Da es sich um körpereigene Zellen handelt, würden dabei keine Abstoßungsreaktionen auftreten. Von dieser Behandlung könnten beispielsweise Patienten mit Osteoporose oder der seltenen Glasknochenkrankheit besonders profitieren