Damit Knochenbrüche besser heilen

Stammzelltherapie stimuliert das Wachstum von Knochengewebe
San Francisco (USA) - Nach einem Knochenbruch wandern Stammzellen aus dem Knochenmark in die Verletzungsstelle ein und lassen neue Knochenzellen entstehen. Bei Osteoporose und einigen anderen Krankheiten reicht dieser natürliche Heilprozess nicht aus. Doch in Tierversuchen mit Mäusen ist es jetzt gelungen, die Regeneration des Knochengewebes zu beschleunigen. Dazu injizierten amerikanische Forscher den Tieren genetisch veränderte Stammzellen, die einen Wachstumsfaktor produzieren. Die erfolgreichen Experimente seien ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur klinischen Anwendung, erklärten die Mediziner auf der Jahrestagung der Endocrine Society in San Francisco.

"Das Schöne an der regenerativen Medizin ist, dass sie dem Körper hilft, seine angeborene Fähigkeit zur Geweberegeneration selbst zu verbessern, ohne dass dazu künstliches Material eingesetzt werden muss", sagt Anna Spagnoli von der University of North Carolina in Chapel Hill. Sie und ihre Kollegen untersuchten den Heilprozess bei gebrochenen Beinknochen von Mäusen. Sie beschleunigten das Wachstum von neuem Knochengewebe, indem sie den Tieren genetisch veränderte Stammzellen aus dem Knochenmark injizierten. Diese Zellen produzierten den Wachstumsfaktor IGF-1, von dem man weiß, dass er das Knochenwachstum stimuliert. Zusätzlich hatten sie die Zellen mit einem Luciferase-Gen markiert. Es bewirkt die Bildung eines Enzyms, das eine Lichterzeugung durch Biolumineszenz ermöglicht. Damit ließ sich die Position der übertragenen Zellen im Körper direkt sichtbar machen.

Mit dieser Technik stellten die Forscher fest, dass sich die in das Blut injizierten Knochenmarkszellen nach einiger Zeit an der Verletzungsstelle sammelten. Das dann erneuerte Knochengewebe erwies sich als dreimal so stabil wie nach der natürlichen Heilung des Bruchs. Eine solche Stammzelltherapie könnte Patienten helfen, bei denen Knochenbrüche schlecht heilen, sagt Spagnoli. Dazu müsste man den Betroffenen Stammzellen aus ihrem Knochenmark entnehmen und nach der genetischen Veränderung wieder injizieren. Da es sich um körpereigene Zellen handelt, würden dabei keine Abstoßungsreaktionen auftreten. Von dieser Behandlung könnten beispielsweise Patienten mit Osteoporose oder der seltenen Glasknochenkrankheit besonders profitieren

University of North Carolina
Quelle: Froilan Granero-Molto et al., Beitrag zur Jahrestagung der Endocrine Society in San Francisco


 

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