Besser Wodka als Whiskey

Nach ausschweifendem Genuss von Bourbon ist der Kater schlimmer als nach Wodka
Providence (USA) - Wenn man sich schon betrinken möchte, dann vielleicht besser mit Wodka als mit Bourbon-Whiskey. Zumindest ist der Kater am folgenden Morgen nach ausschweifendem Wodkagenuss deutlich geringer als nach dem Genuss von Bourbon, haben amerikanische Forscher festgestellt. Die Leistungsfähigkeit wird durch die unterschiedlichen Getränke aber in vergleichbarem Ausmaß beeinträchtigt, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt "Alcoholism: Clinical & Experimental Research". Grund für den nach Bourbongenuss vergleichsweise dickeren Kopf sind möglicherweise schädliche Nebenprodukte wie Fuselöle oder Tannine. Diese sind in Spuren stets in Alkoholika enthalten, in Bourbon dennoch in größerem Ausmaß als in Wodka.

"Obwohl die toxische Substanzen in großen Mengen giftig sein können, kommen sie in sehr geringen Mengen in alkoholischen Getränken vor", erläutert Damaris J. Rohsenow vom Center for Alcohol and Addiction Studies an der Brown University in Providence. "Während der Alkohol alleine schon ausreicht, dass man sich am nächsten Tag nicht gut fühlt, können diese toxischen natürlichen Substanzen zu diesen üblen Effekten beitragen, da unser Körper auf sie reagiert." In dunkleren destillierten Getränken und Weinen sind sehr viel mehr davon enthalten als in helleren - so finden sich in Bourbon etwa 37-mal so viel wie in Wodka.

Rohsenow und ihre Kollegen hatten bei 95 freiwilligen, gesunden Studenten, die als starke Trinker galten, die Effekte beider Getränke verglichen. Nach einer Nacht zur Eingewöhnung folgten zwei Nächte, in denen die Probanden in der einen Bourbon oder Wodka bekamen, bis sie eindeutig alkoholisiert waren. Das Ausmaß der Alkoholisierung bestimmten die Forscher dabei über die Atem-Alkohol-Konzentration (AAK). In der anderen Nacht erhielten die Teilnehmer ein alkoholfreies Placebo-Getränk. Die Forscher beobachteten jeweils den Schlaf der Freiwilligen, befragten sie am nächsten Morgen nach ihrem Befinden und prüften die Leistungsfähigkeit mit einer Reihe von Tests.

Sie stellten fest: Nach Getränken mit Alkohol berichteten die Probanden eher von Kater-Symptomen als nach Placebo-Getränken. Dabei fühlten sie sich nach dem Genuss von Bourbon aber noch deutlich schlechter als nach dem von Wodka. Zudem beeinträchtigte Alkohol grundsätzlich die Leistungsfähigkeit, doch es gab es keinen Unterschied zwischen den Leistungen nach dem Genuss von Wodka und jenen nach dem von Bourbon. Wer sich verkaterter fühlte, hatte aber größere Schwierigkeiten mit der Aufmerksamkeit bei Aufgaben, in denen es um Entscheidungsfindung ging. Die Schlafqualität scheint bei den beobachteten Zusammenhängen keine Rolle zu spielen. Die Teilnehmer schliefen nach Alkoholgenuss zwar schlechter als nüchtern, doch es war gleichgültig, welchen Alkohol sie getrunken hatten.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: "Intoxication with Bourbon versus Vodka: Effects on Hangover, Sleep and Next-Day Neurocognitive Performance in Young Adults", Damaris J. Rohsenow et al.; Alcoholism: Clinical & Experimental Research (im Druck)


 

Home | Über uns | Kontakt | AGB | Impressum | Datenschutzerklärung
© Wissenschaft aktuell & Scientec Internet Applications + Media GmbH, Hamburg