Bei Prostatakrebs: Weniger Kohlenhydrate und mehr Pflanzenfette
„Der Verzehr gesunder Nüsse und Öle erhöht den Spiegel an Antioxidantien im Blut, senkt den Insulinspiegel und verringert Entzündungen, was die Ausbreitung von Prostatakrebs hemmen könnte“, sagt Erin Richman von der University of California in San Francisco. Sie und ihre Kollegen untersuchten, ob die Art der Nahrungsfette die Lebensdauer der Krebspatienten beeinflusst. Dazu werteten sie Daten von 4.577 Patienten aus, deren Karzinom noch keine Metastasen gebildet hatte. Die Testpersonen gaben Auskunft über ihre Ernährungsgewohnheiten. Daraus berechneten die Forscher die Mengen an konsumierten tierischen und pflanzlichen Fetten, sowie die Zufuhr an gesättigten, ungesättigten und Trans-Fettsäuren. Im Zeitraum von durchschnittlich 8,4 Jahren starben 1.064 Männer, die meisten davon an Herz- und Gefäßkrankheiten, 315 als Folge ihrer Krebserkrankung.
Das generelle Sterberisiko und das Risiko, an Prostatakrebs zu sterben, waren umso geringer, je höher der Konsum an pflanzlichen Fetten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren war. Würden zehn Prozent der in Form von Kohlenhydraten aufgenommenen Kalorien durch Pflanzenfette ersetzt, ergäbe sich ein um 29 Prozent geringeres Risiko, an Prostatakrebs zu sterben. Auch die generelle Wahrscheinlichkeit, im Untersuchungszeitraum zu sterben, verringerte sich dann um 26 Prozent. Obwohl eine ursächliche Beziehung damit noch nicht erwiesen ist, raten die Forscher den Patienten, den Konsum von tierischen Fetten und Kohlenhydraten zugunsten von pflanzlichen Fetten zu reduzieren.
Ungeklärt bleibe, was wichtiger ist: die Zufuhr von Kohlenhydraten zu senken oder mehr fetthaltige Pflanzenkost zu konsumieren, schreibt Stephen Freedland von der Duke University in Durham in einem begleitenden Kommentar. Auch seien wahrscheinlich nicht alle Kohlenhydrate wie Stärke und verschiedene Zuckerarten von gleicher Bedeutung. So gebe es Hinweise darauf, dass speziell zuckerhaltige Getränke das Krebswachstum fördern könnten. Weitere Studien sind nötig, um diese Fragen zu beantworten. Nach Ansicht von Freedland komme aber eine Ernährung, die bekanntlich Herz und Gefäße schützt, vielleicht auch der Gesundheit der Prostata zugute.