Asthma durch Erdnussbutter

Kinder von Frauen, die während der Schwangerschaft täglich Nussprodukte essen, haben ein erhöhtes Asthmarisiko
Utrecht (Niederlande) - Das ungeborene Kind profitiert von einer gesunden Ernährung der Schwangeren. Ob bestimmte Speisen das Allergierisiko des Kindes beeinflussen, hat eine niederländische Studie jetzt untersucht. Es stellte sich heraus, dass werdende Mütter, die täglich Nüsse oder Nussprodukte aßen, mit größerer Wahrscheinlichkeit Kinder zur Welt bringen, die an Asthma erkranken. Weitere Untersuchungen müssten dieses Ergebnis aber zunächst bestätigen, bevor generell vor Nüssen in der Schwangerschaft gewarnt werden kann, schreiben die Forscher im "American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine".

"Der Verzehr von Nussprodukten war der einzige Ernährungsfaktor, bei dem wir einen Zusammenhang mit dem Auftreten von Asthmasymptomen im Kindesalter feststellen konnten", sagt Saskia Willers von der Universität Utrecht. Sie und ihre Kollegen hatten 2800 schwangere Frauen nach ihren Essgewohnheiten befragt. Später sammelten sie dazu Daten über die Ernährung der Kinder bis zum zweiten Lebensjahr und Asthmasymptome bis zum Alter von acht Jahren.

Für Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft täglich Nussprodukte aßen - meist in Form von Erdnussbutter -, stieg das Risiko, an Asthma zu erkranken, um mehr als 50 Prozent. Andere Nahrungsmittel wie Fisch, Gemüse, Eier oder Milch hatten keinen statistisch relevanten Einfluss auf die Erkrankung. Konkrete Ernährungsempfehlungen seien aber erst nach einer Bestätigung des Befundes durch andere Studien möglich, so die Autoren. Da aber Erdnüsse bekanntlich besonders starke Allergie auslösende Substanzen enthalten, sagt Willers, sollte zumindest deren Konsum in der Schwangerschaft eingeschränkt werden.

American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine
Quelle: "Maternal Food Consumption during Pregnancy and the Longitudinal Development of Childhood Asthma", Saskia M. Willers et al., American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine, Vol. 178, p. 124, (2008), doi:10.1164/rccm.200710-1544OC


 

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