Aspirin und Ibuprofen senken Brustkrebsrisiko

Frauen, die regelmäßig nichtsteroidale Entzündungshemmer einnehmen, erkranken seltener an Brustkrebs
Molekülmodell von Acetylsalicylsäure (Aspirin)
Molekülmodell von Acetylsalicylsäure (Aspirin)
© Wikipedia Public Domain
Santiago de Compostela (Spanien)/Vancouver (Kanada) - Chronische Entzündungen wirken Krebs fördernd. Daher könnte die regelmäßige Einnahme entzündungshemmender Medikamente das Krebsrisiko senken. Das bestätigt jetzt die bisher größte dazu durchgeführte Metastudie am Beispiel von Brustkrebs. Danach verringert die Einnahme von nichtsteroidalen Entzündungshemmern (NSAR) das Brustkrebsrisiko deutlich. Zum jetzigen Zeitpunkt könne aber noch nicht generell empfohlen werden, diese Medikamente zur Krebsvorsorge einzunehmen, schreiben die spanischen und kanadischen Forscher im "Journal of the National Cancer Institute".

"Diese ermutigenden Ergebnisse könnten uns helfen, besser zu verstehen, welche Bedeutung Entzündungsreaktionen bei der Entwicklung dieser Krankheit haben", sagt Mahyar Etminan von der University of British Columbia in Vancouver. Zusammen mit Bahi Takkouche von der Universität von Santiago de Compostela wertete er 38 bereits veröffentlichte Studien aus, in denen Daten von insgesamt etwa 2,8 Millionen Probanden erfasst waren. Zu den getesteten Medikamenten aus der Gruppe der NSAR gehörten unter anderem Aspirin, Naproxen, Ibuprofen, Celecoxib und Rofecoxib.

In der Gesamtbewertung verringerten diese Mittel bei regelmäßiger Einnahme das Brustkrebsrisiko um 12 Prozent. Separate Analysen ergaben für Aspirin einen Wert von 13 Prozent, für Ibuprofen sogar 21 Prozent. Diese Resultate müssten aber zunächst bestätigt und der zugrunde liegende Wirkmechanismus aufgeklärt werden, schreiben die Forscher. NSAR, auch "nichtsteroidale Antirheumatika" genannt, hemmen das Enzym Cyclooxidase (COX), das an der Bildung von Prostaglandinen beteiligt ist. Prostaglandine fördern das Wachstum von Tumoren und sind im Brustkrebsgewebe in erhöhter Konzentration erhalten.

University of British Columbia
Quelle: "Breast Cancer and Use of Nonsteroidal Anti-inflammatory Drugs: A Meta-analysis", Bahi Takkouche et al.; Journal of the National Cancer Institute, Vol. 100, p. 1, DOI: 10.1093/jnci/djn324


 

Home | Über uns | Kontakt | AGB | Impressum | Datenschutzerklärung
© Wissenschaft aktuell & Scientec Internet Applications + Media GmbH, Hamburg