Angehobene Alkoholsteuer zeigt schnell und anhaltend Wirkung

Nach der Preiserhöhung gibt es weniger Tote durch von Alkohol verursachte Krankheiten
Gainesville (USA) - Die Alkoholsteuer zu erhöhen könnte Leben retten: Nach einem Steueraufschlag geht die Zahl der Todesfälle aufgrund von Krankheiten, die mit übermäßigem Alkoholkonsum in Verbindung gebracht werden, deutlich zurück - und zwar sowohl prompt als auch dauerhaft. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie, die amerikanische Forscher anhand von Daten des US-Bundesstaats Alaska durchführten. Der Effekt ist sogar stärker als der anderer Bemühungen zur Vorbeugung wie Aufklärungskampagnen in den Medien oder Schulprogramme. Alkoholische Getränke zu besteuern stellt demnach eine effektive Strategie dar, um die Belastung der öffentlichen Gesundheit durch von Alkohol verursachte Krankheiten zu reduzieren, berichten die Wissenschaftler im "American Journal of Public Health".

"Die Ergebnisse sind ziemlich verblüffend", erklärt Alexander C. Wagenaar vom University of Florida College of Medicine. "Eine einfache Anpassung der Steuerrate hatte einen wesentlichen Rückgang der Todesrate zur Folge." Wagenaar und seine Kollegen hatten die Effekte einer erhöhten Alkoholsteuer auf die Sterblichkeit durch alkoholinduzierte Krankheiten wie beispielsweise Lebererkrankungen, manche Krebsarten oder auch Alkoholvergiftungen untersucht. Dazu nutzten sie zwei Erhöhungen der Steuer auf Bier, Wein und Spirituosen im US-Bundesstaat Alaska in den Jahren 1983 und 2002 sowie Angaben zu Todesfällen aus den Jahren 1976 bis 2004. Daten aus anderen Bundesstaaten schlossen sie zum Vergleich mit ein.

Den Steuererhöhungen folgte unmittelbar ein signifikanter Rückgang der Tode durch mit Alkoholgenuss verbundene Krankheiten, stellten die Forscher fest: Nachdem 1983 die Steuer auf Bier von 46 auf 63 Cent pro Gallone angehoben worden war, sanken die Todesfälle um 29 Prozent, nach der Erhöhung auf 1,20 Dollar im Jahr 2002 um 11 Prozent. Der beobachtete Effekt war dabei nicht nur von kurzer Dauer, sondern blieb auch längerfristig bestehen.

American Journal of Public Health
Quelle: "Effects of Alcohol Tax Increases on Alcohol-Related Disease Mortality in Alaska: Time-Series Analyses from 1976 to 2004", Alexander C. Wagenaar et al.; American Journal of Public Health (doi:10.2105/AJPH.2007.131326)


 

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