Alptraum Akne

Die Hautveränderungen gehen in der Tat häufig mit psychischen Belastungen einher - und mit wachsendem Stress nehmen auch die Akneprobleme zu
Die typischen Hautveränderungen bei Akne können belastende Ausmaße annehmen
Die typischen Hautveränderungen bei Akne können belastende Ausmaße annehmen
© U.S. federal government
Oslo (Norwegen) - Akne und psychische Belastung im späten Teenageralter scheinen tatsächlich unmittelbar zusammenzuhängen. Dies bestätigt auch eine norwegische Studie. Das eindeutigste Ergebnis dieser Untersuchung: Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen Akne und mentalem Stress, sowohl bei Jungen wie bei Mädchen, und die Belastung steigt dabei mit dem Schweregrad der Hautprobleme an, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt "BMC Public Health". Was dabei Ursache und Wirkung ist, ist aus der Untersuchung allerdings nicht abzuleiten. Darüber hinaus lässt sich der Studie zufolge aber auch ein möglicher Einfluss der Ernährung nicht völlig ausschließen. Demnach zeichnet sich ab, dass häufiger Genuss von Schokolade und Chips sich ebenso ungünstig auf die Haut auswirken können wie seltener Verzehr von Gemüse.

"Es ist zu früh, Teenagern mit Akne fundierte Ernährungsratschläge zu geben", sagt Jon Anders Halvorsen von der Universität Oslo. "Dazu benötigt es noch weitere Studien." Gemeinsam mit Kollegen aus Tibet und den USA hatte Halvorsen insgesamt 3775 Jugendliche aus Oslo im Alter von 18 und 19 Jahren über ihre Akne sowie zu ihren Ernährungsgewohnheiten, mentalen Belastungen und dem Lebensstil befragt. Sie fanden einen groben Zusammenhang zwischen Akne und dem häufigen Verzehr von Schokolade und Chips. Vor allem bei Mädchen scheint es auch Einfluss auf die Hautprobleme zu nehmen, wenn sie selten rohes und frisches Gemüse essen. Viel gravierender ist aber der Zusammenhang zwischen mentalen Belastungen und Akne.

Ursache und Wirkung können die Forscher nicht klar trennen. Es ist nachvollziehbar, dass ein durch schwere Hautunreinheiten beeinträchtigtes Äußeres psychisch belastend ist. Umgekehrt sei aber ebenso denkbar, dass mentale Belastungen Akneprobleme verschlimmern, so Halvorsen und Kollegen. Die Psyche ist auch eindeutig der stärkere Faktor und lässt sich kaum durch die Wahl der Speisen ausgleichen: So verlor der Einfluss der Ernährung an Bedeutung, wenn die Forscher psychische Belastungen wie Symptome von Unbehagen und Depressionen in die Berechnungen einbezogen. Umgekehrt blieb der Zusammenhang zwischen mentaler Belastung und Akne stabil, wenn sie Ernährungsfaktoren mit hinzuzogen.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: "Is the association between acne and mental distress influenced by diet? Results from a cross-sectional population study among 3775 late adolescents in Oslo, Norway", Jon A Halvorsen et al.; BMC Public Health (im Druck)


 

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