Akute Schmerzen - den optimalen Wirkstoff gibt es nicht
Um ein genaueres Bild über die Effektivität der unterschiedlichen Wirkstoffe zu erlangen, hatten R. Andrew Moore von der University of Oxford und seine Kollegen Daten von mehr als 45.000 Patienten zusammengetragen. In die Analyse flossen Angaben aus rund 350 Studien ein, in denen die Wirksamkeit verschiedener sogenannter Analgetika - Schmerzmittel - bei starken Schmerzen nach einem operativen Eingriff getestet worden war. "Unser Ziel war es, all diese Informationen zusammenzubringen und über die Ergebnisse für diejenigen Medikamente zu berichten, bei denen es verlässliche Beweise gibt, wie gut sie bei einer einzelnen oralen Dosis funktionieren oder auch schaden", erläutert Moore.
Eines der zentralen Ergebnisse: Es gibt kein Medikament, das allen Patienten gleichermaßen große Erleichterung bei starken Schmerzen bringt. Doch es gibt eine Vielzahl von Alternativen mit soliden Belegen der Wirksamkeit. "Wenn das erste Schmerzmittel, das jemand versucht, nicht zu wirken scheint, dann sollte der Arzt nach einem alternativen zuverlässigen Medikament suchen, das bei diesem individuellen Patienten effektiver ist", sagt Moore. "Schmerzlinderung muss kein Mysterium bleiben. Es gibt solide, verlässliche Belege dazu, wie gut 46 unterschiedliche Wirkstoffe oder Wirkstoffkombinationen gegen akute Schmerzen helfen." Allerdings zeige die Arbeit auch, dass es für manche Mittel kaum solide Beweise für die Wirksamkeit gibt und diese in dem Fall besser nicht eingesetzt werden sollten.
Für 46 Wirkstoffe beziehungsweise Wirkstoffkombinationen fanden die Forscher in ihrer Analyse zuverlässige Belege. Unter anderem folgende Mittel zeigen demnach bei einer Vielzahl von Patienten eine eindeutige schmerzstillende Wirkung: Ibuprofen, Diclofenac, Etoricoxib oder auch Paracetamol in Kombination mit einem anderen Wirkstoff.