Wissenstransfer in Firmen scheitert am Menschen
"Wir haben jahrelang Organisationen und Firmen bezüglich der Vorteile eines Wissens-Austausches untersucht", sagt Professor David Zweig von der Rotman School of Management an der Universität Toronto. Auch eine Menge Unternehmen seien auf diesen Zug aufgesprungen. "Sie geben viel Geld dafür aus, entwickeln Computerprogramme speziell für diesen Zweck", sagt Zweig. Die Firmen gingen fälschlicherweise davon aus, dass die Mitarbeiter diese Angebote nützen würden, wenn sie nur da wären. Aber dies sei nicht der Fall: "Wenn sie kein Vertrauens-Klima in einer Firma aufbauen, ist die Qualität der Software völlig egal."
Die Wissenschafter fanden drei Wege, auf denen Mitarbeiter ihr Wissen vor Kollegen verbergen: ausweichende Antworten, "rationalisiertes Verstecken" - etwa mit der Behauptung, ein Bericht sei vertraulich, oder sie stellen sich einfach dumm. Als Grund für dieses Verhalten werden im Wesentlichen zwei Gründe genannt: fundamentales Misstrauen und ein fehlendes Klima für Wissensaustausch in einem Unternehmen.Zwtl: Gegenseitiges Vertrauen innerhalb der Firma stärkenDie Publikation bietet aber auch Wege an, die genannten Probleme zu überwinden. So werden beispielsweise direktere Formen der Kommunikation und weniger E-Mails vorgeschlagen. Positive Beispiele von Kooperationen auf Vertrauens-Basis müssten hervorgehoben werden. Dagegen seien Anreize für Vertrauensbrüche zu vermeiden - etwa Anerkennung für Außendienstmitarbeiter, die Kollegen ihre Klienten abwerben.