Wer wenig schläft, isst mehr
„Wir prüften, ob fehlender Schlaf die Menge an verzehrtem Essen erhöhte, die durch körperliche Aktivität verbrauchte Energie beeinflusste und die Mengen der Hormone Leptin und Ghrelin veränderte“, erläuterte Virend Somers von der Mayo Clinic in Rochester. Gemeinsam mit seinen Kollegen hatte der Mediziner 17 junge, gesunde Frauen und Männer über einen Zeitraum von acht Nächten in einer klinischen Forschungseinrichtung beobachtet. Etwa die Hälfte kam dabei zu ausreichend Schlaf, die anderen erhielten lediglich zwei Drittel ihrer gewohnten Nachtruhe.
Es stellte sich heraus: Die Probanden mit Schlafentzug nahmen jeden Tag durchschnittlich 549 Kalorien zusätzlich zu sich. Wie viel Energie für körperliche Aktivitäten aufgewandt wurde, unterschied sich dagegen nicht zwischen den beiden Gruppen. Bei weniger Schlaf war die Kalorienzufuhr also deutlich erhöht, aber es wurden keine zusätzlichen Kalorien verbrannt. Zudem war der Schlafentzug mit veränderten Hormonwerten der Teilnehmer verbunden, fanden die Mediziner. Die Menge des appetitanregenden Ghrelins war verringert, die des den Hunger zügelnden Leptins erhöht. Diese Veränderungen sehen die Forscher nicht als Ursache, sondern als Folge der übermäßigen Kalorienaufnahme an.