Wer Kaffee trinkt, stirbt nicht früher
"Kaffeekonsum wurde mit unterschiedlichen vorteilhaften und schädlichen Gesundheitseffekten in Zusammenhang gebracht, doch haben Daten über den Zusammenhang mit der Sterblichkeit bislang gefehlt", erklärt Esther Lopez-Garcia von der Universidad Autónoma de Madrid, die Hauptautorin der Studie. "Kaffeegenuss stand nicht in Verbindung mit einem höheren Sterblichkeitsrisiko bei Frauen und Männern und mittleren Alters." Lopez-Garcia und ihre Kollegen analysierten die Daten von insgesamt 84.214 Frauen und 41.736 Männern, die an jeweils einer von zwei umfangreichen Langzeitgesundheitsstudien teilgenommen hatten und zu Beginn der Untersuchung weder an Herzerkrankungen noch an Krebs litten. Die Teilnehmer füllten alle zwei bis vier Jahre ausführliche Fragebögen aus, die unter anderem Fragen über ihren Kaffeekonsum enthielten, ebenso wie zu anderen Ernährungsgewohnheiten, zu Rauchen und dem gesundheitlichen Befinden.
Auch wenn die Forscher andere Risikofaktoren wie etwa Rauchen in ihre Berechnungen einbezogen, fanden sie einen eindeutigen Zusammenhang: Probanden, die mehr Kaffee tranken, hatten eine geringere Wahrscheinlichkeit, im Laufe der Studienzeit zu sterben. Eine Schutzwirkung des Koffeins ist aller Wahrscheinlichkeit nach auszuschließen, da sowohl entkoffeinierter als auch Kaffee mit Koffein einen Effekt zeigten. Als Hauptgrund machten die Wissenschaftler ein geringeres Risiko für den Tod durch Herz- Kreislauferkrankungen unter Kaffeetrinkern aus. Zwischen Kaffeegenuss und Krebs konnten sie bislang keine Verbindung finden. Allerdings müsse die Möglichkeit eines mäßigen Nutzens des Kaffeekonsums auf Herzkrankheiten sowie auf Krebs und andere Todesursachen noch näher untersucht werden, so Lopez-Garcia.