Was Kindern Kopfschmerzen macht
"Es erscheint sinnvoll, die Eltern darauf hinzuweisen, dass ihre Kinder über ausreichend Zeit für sich verfügen sollten", empfehlen Jennifer Gassmann und ihre Kollegen am Institut für Psychologie der Universität Göttingen. Denn ihre Studie bestätigt, dass ein zu voll gefüllter Terminkalender bei Jungen mit einem fast doppelt so großen Kopfschmerzrisiko verbunden ist. Die Forscher werteten per Fragebogen Angaben von 3000 Kindern im Alter zwischen 7 und 14 Jahren aus. Dabei ermittelten sie, bei wem innerhalb eines Jahres erstmals wöchentlich wiederkehrende Kopfschmerzen aufgetreten sind. Insgesamt war dieses Risiko bei den Mädchen doppelt so groß wie bei Jungen, während das Alter kaum einen Einfluss hatte.
Bei Jungen stieg die Wahrscheinlichkeit von Kopfschmerzen auf das 2,1-fache, wenn in der Familie mehr als einmal pro Woche gestritten wurde. Bei Mädchen erhöhte sich das Risiko um ein Viertel, wenn die Eltern auf ihre Klagen mit Vergünstigungen reagierten, so dass sie beispielsweise nicht zur Schule mussten oder verstärkte Zuwendung erhielten. Die Studie unterschied nicht zwischen verschiedenen Arten von Kopfschmerzen und bewertete nur die Häufigkeit der Beschwerden, nicht aber deren Intensität. Andere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Zahl der Kinder, die unter Kopfschmerzen leiden, zunimmt. Bei jedem zweiten dauern die Beschwerden auch im Erwachsenenalter noch an.