Vorsicht bei ausschweifendem Handygebrauch

Exzessive Nutzung des mobilen Telefons kann Teenagerschlaf empfindlich stören
Baltimore (USA) - Ausschweifender Gebrauch des Mobiltelefons kann den Schlaf von Jugendlichen deutlich beeinträchtigen: Teenager, die täglich eine Vielzahl von Gesprächen am Handy führen und/oder vielfach smsen, sind anfälliger für Schlafstörungen, Ruhelosigkeit, Stress und Müdigkeit. Davor warnte eine schwedische Medizinerin auf der "SLEEP 2008" in Baltimore, der 22. Jahrestagung der Associated Professional Sleep Societies (APSS).

"Es ist unbedingt notwendig, das Bewusstsein unter jungen Leuten dafür zu schärfen, welche negativen Auswirkungen exzessive Handybenutzung auf ihre Schlafmuster haben kann", erklärte Gaby Badre von der Universität Göteborg. Dies könne nicht nur mit ernsthaften Gesundheitsrisiken, sondern auch mit Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsproblemen einhergehen. Die Medizinerin und ihre Kollegen hatten in einer kleinen Studie die Auswirkungen der Handynutzung an 21 gesunden Jugendliche untersucht. Sie teilten die jungen Probanden im Alter zwischen 14 und 20 Jahren, die regelmäßige Arbeits- beziehungsweise Lernzeiten hatten und keinerlei Schlafprobleme, einer von zwei Gruppen zu: Die elf Probanden aus der Versuchsgruppe mussten täglich mehr als 15 Anrufe tätigen und/oder SMS verschicken. Die Teilnehmer in der Kontrollgruppe durften dagegen nur höchstens 5 Gespräche am Tag führen und/oder Kurznachrichten versenden.

Die Forscher befragten die Jugendlichen dann zu Lebensstil und Schlafgewohnheiten. Verglichen mit den Teenagern aus der Kontrollgruppe legten die Altersgenossen aus der Versuchsgruppe mit dem intensiven Handygebrauch einen nachlässigeren Lebensstil an den Tag. Sie litten mehr unter Schlafstörungen uns Rastlosigkeit, tranken häufiger aufputschende Getränke, hatten Schwierigkeiten mit dem Einschlafen und waren anfälliger für Stress und Müdigkeit, stellten die Forscher fest. "Handysucht wird immer verbreiteter. Jugendliche sehen sich einem Gruppendruck ausgesetzt, miteinander verbunden und rund um die Uhr erreichbar zu bleiben und schon Kinder beginnen in einem sehr frühen Lebensabschnitt damit, Handys zu verwenden", macht Badre angesichts ihrer Beobachtungen auf das bedenkliche Verhalten aufmerksam.

American Academy of Sleep Medicine
Quelle: American Academy of Sleep Medicine


 

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