Väter sterben seltener an Herz- und Gefäßleiden

Große Langzeitstudie zeigt: Vor allem Männer mit zwei und mehr Kindern haben ein geringeres Krankheitsrisiko
Stanford (USA) - Kinder halten jung, heißt es im Volksmund. Womöglich stärken sie auch die Gesundheit von Herz und Gefäßen: Väter sterben deutlich seltener an den Folgen von Herzkreislauferkrankungen als kinderlose Männer, haben amerikanische Mediziner in einer umfangreichen Langzeitstudie beobachtet. Ihre Ergebnisse, die sie im Fachblatt "Human Reproduction" vorstellen, zeigen allerdings lediglich einen Zusammenhang zwischen Vaterschaft und einem geringeren Risiko für Herzkreislauferkrankungen auf. Sie sollten nicht zwangsläufig als Beweis für Ursache und Wirkung interpretiert werden. Zahlreiche Faktoren, darunter etwa Hormonhaushalt oder Lebensstil, könnten Grund für den vermeintlichen Schutzeffekt sein.

"Vielleicht bringt es Männer zu gesünderen Verhaltensweisen, wenn sie Kinder haben, und deshalb leben Väter länger", sagt Michael L. Eisenberg von der Stanford University. Eisenberg und seine Kollegen hatten die Daten von mehr als 137.000 verheirateten oder ehemals verheirateten Männern analysiert, die an einer großen Ernährungs- und Gesundheitsstudie teilnahmen. "Dies war die bislang größte Studie in den USA, um den Zusammenhang zwischen Vaterschaft und Herzkreislauferkrankungen zu untersuchen", so Eisenberg. Zu Beginn der Untersuchung, die einen Zeitraum von zehn Jahren umfasste, waren die Teilnehmer im Schnitt 62,7 Jahre alt und bei relativ guter Gesundheit. In ihre Berechnungen hatten die Forscher auch andere mögliche Einflussfaktoren einbezogen, etwa Übergewicht, körperliche Aktivität, Tabak- und Alkoholkonsum, Einkommen und Bildungsstand.

Sie stellten fest: Kinderlose Männer hatten im Vergleich zu Vätern ein 17 Prozent höheres Risiko, an Herzkreislauferkrankungen zu sterben. Vor allem Männer mit zwei und mehr Kindern erlagen dagegen deutlich seltener diesen Leiden. Da sich der beobachtete Zusammenhang zu einem erhöhten Krankheitsrisiko bereits bei Vätern mit nur einem Kind ebenfalls andeutete, halten die Forscher für möglich, dass die eine gute Fortpflanzungsfähigkeit ein Anzeichen für eine gute allgemeine Gesundheit sein könnte. Es gibt aber eine Reihe weiterer möglicher Erklärungen. So belegen andere Studien zum Beispiel, dass Männer länger leben, wenn sie nicht alleine leben.

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Quelle: "Fatherhood and the risk of cardiovascular mortality in the NIH-AARP Diet and Health Study", Michael L. Eisenberg et al.; Human Reproduction, doi:10.1093/humrep/der305


 

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