Unterschätzt: Frauen haben im Alter doch den besseren Schlaf
"Der Unterschied zwischen subjektiver und objektiver Schlafqualität kommt nicht nur dadurch zustande, dass Frauen eher zum Nörgeln neigen, sondern auch weil Männer ihre Schlafdauer stark überschätzen", erläutert Henning Tiemeier vom Erasmus MC, dem medizinischen Zentrum der Universität Rotterdam. Bei insgesamt 956 Frauen und Männern im Alter von 59 und 79 Jahren, die an einer großen Gesundheitsstudie teilnahmen, hatten Tiemeier und seine Kollegen den Schlaf unter die Lupe genommen. Sie befragten die Teilnehmer danach, wie sie ihren Schlaf empfinden, maßen die Schlafparameter aber auch objektiv über sechs aufeinander folgende Nächte mit einem so genannten Aktimeter.
Frauen berichteten von kürzerem und weniger gutem Schlaf als Männer. Ihren subjektiven Angaben zufolge schlafen sie schlechter ein und darüber hinaus mit 6,79 Stunden auch kürzer als Männer, die ihre Schlafdauer auf 7,01 Stunden schätzten. Frauen empfanden ihren Schlaf zudem als weniger effektiv als die männlichen Befragten. Die objektive Messung ergab, dass Frauen mit der Einschätzung ihrer Schlafdauer gar nicht so falsch lagen, Männer aber schon: Frauen schlafen mit 6,65 Stunden sogar länger als Männer mit 6,40 Stunden. Außerdem schliefen sie besser als sie annahmen - ihr Schlaf war weniger unterbrochen und effektiver als der der männlichen Teilnehmer.