Uneigennützigkeit macht sexy

Wer sich uneigennützig oder selbstlos verhält, kann bei Traumfrau oder Traummann punkten
Auch in der Evolution bringt Konkurrenzdenken nicht immer das gewünschte Ergebnis
Auch in der Evolution bringt Konkurrenzdenken nicht immer das gewünschte Ergebnis
© Sasse
Nottingham (Großbritannien) - Tue Gutes und sprich darüber - wenn Traummann oder Traumfrau in der Nähe sind. Zumindest beiläufig erwähnen sollte man sein uneigennütziges Handeln. Denn solch gute Taten machen sexuell attraktiv, berichten britische Forscher. Dabei bewerten Frauen uneigennütziges Handeln noch höher, als Männer dies tun, schreiben die Wissenschaftler im "British Journal of Psychology".

"Die Evolutionstheorie behauptet einen ständigen Konkurrenzkampf zwischen Individuen", sagt Tim Phillips von der University of Nottingham. "Dennoch gibt es viele Beispiele in der Natur dafür, dass Individuen Nachteile in Kauf nehmen, um anderen zu helfen. Besonders beim Menschen sehen wir Individuen, die sich selbst einem beachtlichen Risiko aussetzen, um Menschen, die sie nicht einmal kennen und von denen sie keine Belohnung erwarten können, zu helfen."

Bisher versuchte die Forschung dieses Verhalten damit zu erklären, dass ihm eine mehr oder weniger abstrakte Vorstellung von "Eine Hand wäscht die andere" zugrunde liegt. Phillips und seine Kollegen 170 Paare befragt, wie sehr jeder Einzelne uneigennütziges Verhalten am Partner schätzte und für wie uneigennützig er oder sie sich sich selbst hielt. Dabei zeigte sich, dass der Grad der Wertschätzung des Partners oder der Partnerin stark korrelierte mit dessen Grad an selbstlosem Verhalten. Die Forscher schließen daraus, dass altruistische Charakterzüge stark dazu beitragen, jemanden sexuell attraktiv zu machen. Insgesamt fiel bei der Befragung auf, dass Frauen uneigennütziges Verhalten noch höher bewerteten als Männer dies taten.

University of Nottingham
Quelle: "Do humans prefer altruistic mates? Testing a link between sexual selection and altruism towards non-relatives", Tim Phillips, Chris Barnard, Eamonn Ferguson, Tom Reader; British Journal of Psychology, Volume 99, Number 4, November 2008, S. 555-572(18)
DOI: 10.1348/000712608X298467


 

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