Trichomonas-Infektion erhöht Risiko von Prostatakrebs
Es sind nur wenige Risikofaktoren für aggressiven Prostatakrebs bekannt. Daher sei der jetzt nachgewiesene Zusammenhang mit einer Trichomonas-Infektion ein wichtiger Fortschritt, erklärt Lorelei Mucci von der Harvard School of Public Health, die Leiterin des Forschungsteams. Ihr Team untersuchte Blutproben aus dem Jahr 1982, die man 673 Prostatakrebspatienten und ebenso vielen krebsfreien Männern entnommen hatte, auf Antikörper gegen Trichomonas vaginalis. Dieser Einzeller aus der Gruppe der Protozoen wird durch den Geschlechtsverkehr übertragen und löst Infektionen aus, die bei Männern in der Mehrzahl der Fälle ohne Symptome verlaufen.
Für die Probanden mit einer serologisch nachgewiesenen Trichomonas-Infektion erhöhte sich das Risiko, an Metastasen bildenden und tödlich verlaufenden Formen von Prostatakrebs zu erkranken, auf das Zwei- bis Dreifache. Wenn sich die Ergebnisse bestätigen, so die Forscher, könnte ein Trichomonas-Bluttest helfen, die Gefahr eines aggressiven Krebswachstums frühzeitig zu erkennen. Trichomonas-Infektionen lassen sich durch Antibiotika gut behandeln. Eine frühe Diagnose und Therapie wäre eine geeignete Vorsorgemaßnahme, um das Prostatakrebsrisiko zu senken.