Stammzelltherapie hilft bei nicht heilenden Knochenbrüchen
"Das ist der erste Nachweis dafür, dass eine Stammzelltherapie helfen kann, wenn die Heilung eines Knochenbruchs gestört ist", sagte Anna Spagnoli von der University of North Carolina at Chapel Hill, die Leiterin der Arbeitsgruppe. Die Forscher untersuchten zunächst, wie sich adulte Stammzellen aus dem Knochenmark von Mäusen in einer Nährlösung in Knochenzellen umwandeln lassen. Dabei setzten sie auch genetisch veränderte Stammzellen ein, die den menschlichen Wachstumsfaktor IGF-I freisetzten. Diese entwickelten sich deutlich schneller zu Knochenzellen als die normalen Stammzellen. Auch in Versuchen mit Mäusen bestätigte sich dieser Effekt: Mäuse mit nicht heilenden Knochenbrüchen erhielten Injektionen von normalen oder IGF-I-produzierenden Stammzellen. Nach zwei Wochen kontrollierten die Wissenschaftler den Heilungsprozess durch eine Computertomographie.
In Gegenwart des Wachstumsfaktors hatte sich viel mehr Knochen- und Knorpelgewebe an der Bruchstelle gebildet. Das neue Knochengewebe war 3-4-mal fester als nach der Stammzellübertragung ohne IGF-I. Etwa zehn Prozent aller Knochenbrüche verheilen nicht, sagte Spagnoli. Gefährdet seien vor allem ältere Menschen mit Osteoporose, aber auch Kinder mit genetisch bedingten Knochenerkrankungen. Aufgrund der Ergebnisse ihrer Tierversuche rechnen die Forscher damit, dass erste klinische Studien in einigen Jahren beginnen können. Dann würde den Patienten wahrscheinlich zusammen mit den Knochenmarksstammzellen IGF-I verabreicht, das für andere Therapien bereits zugelassen ist.