Schnelle Hilfe bei Verbrennungen: Hautersatz aus embryonalen Stammzellen
"Ein aus menschlichen embryonalen Stammzellen erzeugter vorübergehender Hautersatz könnte von klinischer Bedeutung sein für die Behandlung von Verbrennungspatienten, die auf eine Transplantation eigener Hautzellen warten", erklären Christine Baldeschi und ihre Kollegen vom Institute for Stem Cell Therapy and Exploration of Monogenic Diseases in Evry. Durch Einsatz einer veränderten Nährlösung ist es den Forschern gelungen, die Stammzellen nach 40 Tagen in Zellen der Oberhaut, so genannte Keratinozyten, umzuwandeln. Verteilt auf einer künstlichen Oberfläche, entwickelten sie sich zu der für die menschliche Haut typischen mehrschichtigen Struktur. Wurden die Zellen auf Hautwunden von immundefekten Mäusen übertragen, bildeten sie über einen Zeitraum von zwölf Wochen eine Haut, ohne dass dabei Tumoren entstanden. Den Hautzellen fehlten die MHC-Proteine, die dafür verantwortlich sind, dass transplantiertes Gewebe als fremd erkannt und abgestoßen wird. Bisher ist man zur Abdeckung großer Verbrennungsflächen auf Hautmaterial von Verstorbenen oder auf synthetische Ersatzmaterialien angewiesen.