Schmerzmittel wirkt bei Gürtelrose

"Oftmals sagt man den Patienten, dass der Ausschlag in zwei bis drei Wochen sowieso abheilen und damit auch der Schmerz verschwinden wird. Ein Schmerzmittel erhalten sie häufig nur dann, wenn die Schmerzen unerträglich werden", sagt Robert Dworkin von der University of Rochester. Doch eine Gürtelrose (Herpes Zoster) kann die Lebensqualität massiv beeinträchtigen. Zudem vergrößert sich bei fehlender Behandlung die Gefahr einer so genannten postherpetischen Neuralgie - Schmerzen, die lebenslang andauern können. Dworkin und seine Kollegen behandelten 87 Patienten mit mäßigen bis starken Schmerzen kurz nach Ausbruch der Krankheit entweder mit Oxycodon, mit Gabapentin oder einem Placebo. Im Rahmen der Standardtherapie erhielten alle Probanden, die im Schnitt 66 Jahre alt waren, auch das antivirale Medikament Famciclovir, das die Virenvermehrung hemmt. Während der ersten beiden Krankheitswochen wirkte Oxycodon deutlich Schmerz lindernd. Dagegen ergab sich kein statistisch relevanter Unterschied zwischen Gabapentin und dem Placebo. Allerdings brachen 28 Prozent der mit Oxycodon behandelten Patienten die Studie vorzeitig ab, da sie stark unter Verstopfung litten, einer Nebenwirkung des Medikaments.
Ursache einer Gürtelrose ist die Reaktivierung von Varicella-Zoster-Viren, die nach einer Windpockeninfektion in Nervenzellen überdauern. Bei 20 – 30 Prozent der Menschen, die an Windpocken erkrankt waren, entwickelt sich im Alter eine Gürtelrose. Der Hautausschlag macht die betroffenen Körperstellen extrem berührungsempfindlich und verursacht brennende Schmerzen. Diese beruhen auf einer Schädigung der Nerven und Entzündungen im benachbarten Gewebe. Die akute Phase dauert zwei bis vier Wochen.