Schlaganfall: Gekreuzte Beine deuten auf gute Genesungschancen
"Wir stellten fest, dass manche Patienten trotz schwerer Schlaganfälle mit Bewegungs- und Bewusstseinseinschränkungen immer noch ihre Beine kreuzen konnten - was nicht so leicht ist, wie es scheint", sagt Berend Feddersen von der Universität München. Der Mediziner und seine Kollegen hatten insgesamt 68 Schlaganfallpatienten über einen Zeitraum von einem Jahr beobachtet und anhand diverser Skalen deren jeweiligen Grad an Einschränkung und Unabhängigkeit bestimmt. Alle hatten intensivmedizinische Versorgung mit künstlicher Beatmung oder Unterstützung der Kreislauffunktion benötigt. Bei 34 der Probanden hatten Ärzte und Schwestern beobachtet, dass sie innerhalb der ersten 15 Tage während des Krankenhausaufenthaltes ihre Beine kreuzten, bei den anderen 34 nicht.
Der Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen war deutlich: Von denjenigen, die ihre Beine gekreuzt hatten, starb lediglich ein Patient im Folgejahr nach dem Vorfall. In der anderen Gruppe waren es dagegen mit 18 mehr als die Hälfte. Außerdem hatten Patienten aus der Gruppe der gekreuzten Beine bereits bei der Entlassung aus dem Krankenhaus deutlich weniger neurologische Probleme und nach einem Jahr einen größeren Grad an Selbstständigkeit erreicht. So konnten sie im Gegensatz zu denjenigen, die ihre Beine nicht gekreuzt hatten, zum Beispiel auch wieder alleine laufen, während die anderen dabei auf Hilfe angewiesen waren.