Parkinson: Medikament hemmt Krankheitsentwicklung
"Wenn unsere Ergebnisse bestätigt werden können, wäre das das erste Medikament, für das eine krankheitsmodifizierende Wirkung bei Parkinson nachgewiesen wurde", sagt der Leiter der Studie Warren Olanow von der Mount Sinai School of Medicine in New York. 1176 Patienten mit bisher unbehandelter Parkinson-Krankheit im Frühstadium wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die Hälfte der Probanden erhielt 72 Wochen lang täglich 1 oder 2 Milligramm Rasagilin. Die anderen nahmen zunächst 36 Wochen lang ein Placebo ein und wurden erst dann mit dem Medikament behandelt. Die Beurteilung der Krankheitssymptome nach Ablauf der Studie ergab, dass die Krankheit bei verzögertem Behandlungsbeginn mit der geringeren Dosis weiter fortgeschritten war als bei sofort begonnener Therapie. Dies zeige, so Olanow, dass die frühzeitige Behandlung mit Rasagilin nicht nur die Symptome, sondern auch den Verlauf der Krankheit positiv beeinflusst hat. Mit der höheren Dosierung ergab sich ein positiver Effekt nur bei den am stärksten betroffenen Patienten. Bei den anderen überlagerte wahrscheinlich die verstärkte Wirkung auf die Symptome den krankheitsverändernden Einfluss.
Die Parkinson-Krankheit führt dazu, dass in einer bestimmten Hirnregion Nervenzellen, die den Botenstoff Dopamin bilden, absterben. Dadurch kommt es zu Bewegungsstörungen durch Zittern und Muskelstarre. Rasagilin ist ein so genannter Monoaminooxidase-Hemmer. Er hemmt ein Enzym, das für den normalen Abbau von Dopamin verantwortlich ist, und wirkt damit dem krankheitstypischen Dopaminmangel entgegen.