Parkinson: Erhöhter Harnsäurespiegel bremst den Krankheitsverlauf
"Wir müssen die möglichen positiven Effekte der Harnsäure abwägen gegenüber den bekannten Risiken wie Gicht und Nierensteine, die mit einem erhöhten Harnsäurespiegel verbunden sind", sagt Michael Schwarzschild vom Massachusetts General Hospital, Mitglied des Forschungsteams von Alberto Ascherio von der Harvard School of Public Health in Boston. Nutzen und Risiken einer Harnsäuretherapie sollten zunächst in einer Studie geklärt werden. Die Forscher ermittelten die Harnsäurespiegel im Blut von 800 Patienten mit Parkinson im Anfangsstadium. Im Zeitraum von zwei Jahren verschlechterte sich für 61 Prozent der Probanden die Krankheit so, dass eine Dopaminbehandlung nötig wurde.
Für Patienten mit den höchsten Harnsäurewerten sank dieses Risiko auf die Hälfte im Vergleich zu denjenigen mit den niedrigsten Werten. Spezielle Hirnscans bestätigten, dass ein hoher Harnsäurespiegel den krankheitstypischen Verlust Dopamin produzierender Neuronen begrenzte. Die Schutzwirkung der Harnsäure könnte darauf beruhen, dass sie ein starkes Antioxidans ist, das Zellschäden durch oxidativen Stress verringert. Die Studie erfasste nicht genügend Frauen mit hohen Harnsäurewerten. Daher beschränken sich ihre Ergebnisse zunächst nur auf Männer. Die Forscher planen zurzeit eine weitere Studie, in der Patienten mit einem Wirkstoff behandelt werden sollen, der den Harnsäurespiegel ansteigen lässt.