Neuer Therapieansatz: Damit in Tumoren keine neuen Blutgefäße mehr wachsen
"Diese Studie weist eine neue Funktion von Delta-Catenin nach, die mit der Entwicklung von Blutgefäßen bei Krankheiten verbunden ist", schreiben Charles Lin vom Vanderbilt University Medical Center in Nashville und seine Kollegen. Delta-Catenin spielt bei der Entwicklung des Nervensystems eine wichtige Rolle, indem es die Beweglichkeit und Zellkontakte von Nervenzellen reguliert. Jetzt fanden die Forscher heraus, dass das Protein auch von Blutgefäßzellen gebildet wird und diese ähnlich beeinflusst. Allerdings wird das Delta-Catenin-Gen nur dann aktiv, wenn eine Wunde oder ein Krebstumor Entzündungsreaktionen auslöst. So ließ sich bei Lungenkrebspatienten ein erhöhter Delta-Catenin-Spiegel nachweisen, während das Protein bei der Bildung neuer Blutgefäße im Uterus keine Rolle spielte.
Die Forscher erzeugten Mäuse, bei denen eines der beiden Delta-Catenin-Gene ausgeschaltet war. Nach Transplantation von Tumoren stieg die Delta-Catenin-Produktion deutlich schwächer an als bei den Kontrolltieren. Es bildeten sich weniger neue Blutgefäße im Krebsgewebe, so dass die Tumoren langsamer wuchsen. Ein Wirkstoff,der den Delta-Catenin-Spiegel senken würde, könnte daher als neuartiges Krebsmittel, als so genannter Angiogenese-Hemmer, eingesetzt werden, um das Tumorwachstum zu bremsen.