Neu entdeckter Komet mit Potenzial für himmlisches Spektakel

Die beiden Amateurastronomen machten ihre Entdeckung mit einem kleinen 40-Zentimeter-Teleskop. Mittlerweile wurde der Komet von größeren Teleskopen bestätigt und seine Bahn vermessen. Auch Nick Howes, der mit Kollegen an der Sternwarte im italienischen Remanzacco den Kometen untersucht hat, freut sich, dass Amateurastronomen wichtige Beiträge leisten können: „Wir arbeiten eng mit Schulen und Studenten zusammen, um sie für die Astronomie zu begeistern. Und Objekte wie dieses werden uns das nächste Jahr über genug Arbeit bescheren, um alle Interessierten zum Mitmachen zu ermutigen.“
Zwar haben sich Ankündigungen von Kometen-Helligkeiten schon häufiger als ein wenig überschwänglich erwiesen. Manch ein Schweifstern wurde bei weitem nicht den an ihn gerichteten Erwartungen gerecht. So kann ein Komet bei Annäherung an die Sonne auseinanderbrechen oder schlicht nicht so hell erstrahlen wie ersehnt. In diesem Fall stehen die Parameter für ein Himmelsspektakel etwas gemischt. Seine parabelförmige Bahn spricht dafür, dass der kurz "ISON" genannte Himmelskörper aus der Oortschen Wolke stammt, einer Ansammlung von eisigen Gesteinsbrocken am äußersten Rand unseres Sonnensystems, die noch ihre ursprüngliche Zusammensetzung bewahrt haben. Es wäre dann seine erste Begegnung mit der Sonne und die enorme Hitze könnte das Eis in seinem Innern verdampfen und ihn auseinander sprengen. Wenn der Komet die extrem enge Annäherung an die Sonne aber übersteht, wäre er als „Sonnenstreifer“ besonders hell.
Die Sicht auf den Kometen ist sowohl von der Nord- als auch von der Südhalbkugel aus gut. Gegenwärtig leuchtet ISON noch 100.000fach schwächer als der dunkelste Stern, den man mit bloßem Auge erkennen kann. Für die meisten Amateurastronomen wird der Komet erst in einigen Monaten sichtbar werden. Ab dem Spätsommer 2013 wird man ihn voraussichtlich mit Ferngläsern, ab Anfang November bis Mitte Januar 2014 mit bloßem Auge sehen können.