Nächtliches Blutdruckmessgerät stört den Schlaf
"Der Blutdruck ist während der Nacht nicht wegen der Tageszeit niedriger, sondern weil man schläft", erläutert Rajiv Agarwal von der Indiana University und dem Veterans Affairs Medical Center in Indianapolis. "Die ambulante Überwachungstechnik kann aber den Schlaf stören und damit den nächtlichen Blutdruck als Artefakt anheben. Daher sollte die Schlafqualität mit berücksichtigt werden, wenn die Blutdruckwerte während des Schlafs interpretiert werden." Er rät, mithilfe eines einfachen Armbandgerätes - eines so genannten Aktigraphen - zusätzlich die nächtliche Aktivität und damit die Schlafqualität zu messen.
Agarwal und seine Kollegen hatten bei 103 älteren Veteranen mit Nierenproblemen die Ergebnisse einer 24-Stunden-Blutdruckmessung analysiert. Sie hatten dabei auch Aktivität und Schlafqualität der Patienten überwacht. Dabei stellten sie fest: Die Messgeräte konnten die Nachtruhe mitunter deutlich stören. Im Schnitt verbrachten die Probanden in der Messnacht 90 Minuten weniger Zeit im Bett, schliefen weniger und auch weniger effizient. Und bei denjenigen Patienten, die in der Nacht aufwachten, war es zehnmal weniger wahrscheinlich, dass der typische nächtliche Abfall des Blutdrucks auftrat. Die Studie beschränkte sich allerdings auf ältere Menschen. Ob der gleiche Zusammenhang auch bei jüngeren Menschen besteht, gelte es noch herauszufinden, so die Forscher.