Nach der Therapie sinkt der Einfluss des "guten" HDL-Cholesterins
"Unsere Ergebnisse sollten nicht dazu führen, die Messung des HDL-Cholesterinspiegels als Teil einer Risikoanalyse bei der Erstuntersuchung zu vernachlässigen", erklären Paul Ridker vom Brigham and Women's Hospital in Boston und seine Kollegen. Außerdem sei es wichtig, den Nutzen neuer Medikamente zu testen, die einen Anstieg des HDL-Cholesterinwertes bewirken. An das High Density Lipoprotein (HDL) gebunden, wird Cholesterin zum Abbau in die Leber transportiert, wodurch sich das Risiko von Ablagerungen in den Blutgefäßen verringert. Dagegen transportiert das Low Density Lipoprotein (LDL) vom Körper hergestelltes Cholesterin aus der Leber in die Gewebe, wodurch das Arterioskleroserisiko steigt.
Die Forscher werteten Daten einer Großstudie aus, in der 17.802 Patienten entweder täglich 20 Milligramm des Lipidsenkers Rosuvastatin oder ein Placebo erhielten. Im Verlauf von durchschnittlich zwei Jahren senkte die Statinbehandlung den Blutspiegel an LDL-Cholesterin deutlich und verringerte das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls und anderer Gefäßerkrankungen um etwa 44 Prozent. Das Gesamtsterberisiko ging um 20 Prozent zurück. Nach der Statintherapie hatten aber die Patienten mit hohen HDL-Cholesterinwerten dasselbe Krankheitsrisiko wie diejenigen mit geringen Werten. In der Placebogruppe dagegen war ein hoher HDL-Spiegel mit einem großen Schutzeffekt verbunden. Es sei aber durchaus möglich, so die Forscher, dass die mit einem Statin behandelten Patienten von einer anschließenden Therapie mit Medikamenten profitieren könnten, die den HDL-Cholesterinspiegel ansteigen lassen.