Nach der Chemo: Ingwer hilft gegen die Übelkeit

Eine Vor- und Nachbehandlung mit Ingwer lindert die Nebenwirkungen der Krebstherapie
Echter Ingwer (Zingiber officinale)
Echter Ingwer (Zingiber officinale)
© aus: Köhlers Medizinal-Pflanzen in naturgetreuen Abbildungen (1883-1914)
Orlando (USA) - Nach einer Chemotherapie leiden die meisten Krebspatienten unter Erbrechen und Übelkeit. Vor allem die mit anderen Medikamenten nur schlecht zu bekämpfende Übelkeit lässt sich durch zusätzliche Verabreichung von Ingwerpräparaten deutlich lindern. Wahrscheinlich beruht die Wirkung auf den entzündungshemmenden Eigenschaften des Gewürzes, erklärten die amerikanischen Forscher auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology in Orlando.

"Es gibt zwar wirksame Medikamente gegen den Brechreiz, aber die Übelkeit ist oft schlimmer, weil sie länger andauert", sagte Julie Ryan vom Krebszentrum der University of Rochester. An der bisher größten placebokontrollierten Doppelblindstudie dieser Art nahmen 644 Krebspatienten teil, die mindestens dreimal mit einer Chemotherapie behandelt wurden. Jeweils drei Tage vorher und nachher nahmen sie 0,5 bis 1,5 Gramm eines Ingwerpräparats oder ein Placebo ein - zusammen mit Ondansetron oder einem anderen Medikament, das üblicherweise gegen Übelkeit und Erbrechen verabreicht wird. Im Vergleich zur Placebogruppe verringerte sich bei den Patienten, die 0,5 oder 1,0 Gramm Ingwer erhalten hatten, das Ausmaß der Übelkeit um 40 Prozent. Für den deutlichen Effekt, so Ryan, könnten auch die besonders schnelle Aufnahme des natürlichen Wirkstoffs in den Körper und der Einsatz vor Beginn der Chemotherapie wichtig sein.

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Quelle: Beitrag zur Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology in Orlando


 

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