Nach Rückenmarksverletzung: Modell verrät Genesungschancen
"Wir haben aus den Daten einer großen prospektiven europäischen Datenbank eine einfache klinische Prognoseregel entwickelt, die Ärzte nutzen können, um Patienten mit traumatischen Rückenmarksverletzungen und deren Familien während der ersten Phase nach der Verletzung zu beraten", so Joost J. van Middendorp vom Medizinischen Zentrum der Radboud Universiteit Nijmegen und Kollegen. Die Forscher hatten die Daten von mehr als 1400 Patienten mit Verletzungen des Rückenmarks, die an einem von 19 europäischen Zentren behandelt worden waren, analysiert und daraus ihr Modell entwickelt. Wie zuverlässig es funktioniert, testeten sie zudem in einer zweiten Reihe von knapp 100 Patienten.
Sie stellten fest, dass neben dem Lebensalter - jünger oder älter als 65 Jahre zu sein - die Ergebnisse aus vier neurologischen Tests mit einer Sicherheit von rund 95 Prozent vorhersagen, ob jemand langfristig wieder ohne Hilfsmittel, mit Hilfsmitteln oder gar nicht mehr laufen können wird. In diesen Tests werden motorische Funktionen der Oberschenkel- und der Wadenmuskulatur bestimmt sowie Empfindungen der Haut an der inneren Seite des Knies und an der Außenseite des Fußgelenkes geprüft.