MP3-Player lassen mehr räumliche Nähe zu
"Hört man per Kopfhörer Musik, die positive Gefühle erzeugt, so verschieben sich die Grenzen des persönlichen Raums. Er 'schrumpft', so dass Andere näher an uns herankommen dürfen", erklärt Ana Tajadura-Jiménez, Psychologin am Royal Holloway College der University of London. Ihr Team hatte 38 Männer und Frauen gebeten, per Kopfhörer Musikstücken zu lauschen, die entweder positive oder negative Gefühle hervorrufen - zum Vergleich diente eine Phase ohne Musik. Gleichzeitig näherte sich langsam ein Fremder. Die Testpersonen sollten "Stopp" sagen, sobald sie sich unbehaglich fühlten. Zuvor hatten die Forscher herausgefunden, wie sehr die Musikstücke die Emotionen von Testpersonen beeinflussten.
Es zeigte sich, dass die Probanden mit Kopfhörer und positiv empfundener Musik die Fremden am nächsten an sich heran ließen. Möglicherweise sorgen die Kopfhörer für eine Art Abschirmung, während die Musik die gute Laune der Menschen verstärkt. Den gegenteiligen Effekt - ein Vergrößern des persönlichen Mindestabstandes - lieferte die Kombination aus Lautsprechern und negativ empfundener Musik. Als Anekdote berichten die Forscher, dass die Firma Sony einst den ersten Walkman entwickelte, um die Zeit in öffentlichen Transportmitteln angenehmer zu gestalten.
doi:10.1371/journal.pone.0026083