Lieblingsmusik erfreut das Herz - im wahrsten Sinne des Wortes

Als angenehm empfundene Melodien fördern die Gefäßfunktionen und damit die Herzgesundheit
Ob Country, Pop, Rock oder Heavy-Metal - welche Musik gut fürs Herz ist und welche weniger, hängt vermutlich entscheidend vom persönlichen Geschmack ab
Ob Country, Pop, Rock oder Heavy-Metal - welche Musik gut fürs Herz ist und welche weniger, hängt vermutlich entscheidend vom persönlichen Geschmack ab
© C. Dick-Pfaff
New Orleans (USA) - Die Lieblingsmusik ist gut fürs Herz: Melodien, die Freude bereiten, wirken sich positiv auf die Gefäßfunktionen aus, haben amerikanische Mediziner in einer kleinen Studie beobachtet. Während sich die Blutgefäße bei als angenehm empfundener Musik weiten und sich damit der Blutfluss verbessert, haben beängstigende Töne eher den gegenteiligen Effekt, berichteten die Forscher auf einer Konferenz der "American Heart Association" in New Orleans. Welche Musik welche Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem hat, ist dabei vermutlich individuell unterschiedlich und hängt vom persönlichen Geschmack ab.

"Wir hatten zuvor gezeigt, dass positive Emotionen wie Lachen gut für die Gesundheit der Gefäße sind. Daher war es eine logische Frage, ob andere Emotionen wie solche, die durch Musik hervorgerufen werden können, einen ähnlichen Effekt haben", erläuterte Michael Miller von der University of Maryland. "Da wir wussten, dass individuelle Personen unterschiedlich auf unterschiedliche Arten von Musik reagieren würden, ermöglichten wir den Teilnehmern dieser Studie, Musik auf der Basis ihrer Vorlieben und Abneigungen auszuwählen." Zwar suchten die meisten der Teilnehmer dieser Studie Country-Musik als Lieblingsmusik und Heavy-Metal als unangenehm aus, jedoch könnten andere Probanden sich für gänzlich unterschiedliche Musikarten entscheiden. Auch andere Musik könne demnach einen ähnlich positiven Effekt ausüben, so Miller.

Zehn gesunde Nichtraucher durchliefen während der Untersuchung von Miller und seinen Kollegen vier Phasen: In einer hörten sie Musik, die ihnen Freude bereitete, in einer anderen eine Art von Musik, die ihnen Unbehagen bereitete. In einem dritten Durchgang bekamen sie Entspannungsmusik vorgespielt und in einem weiteren sahen sie ein lustiges Video. Um einen Gewöhnungseffekt zu vermeiden und das volle Ausmaß der Wirkung der Lieblingsmusik zu erreichen, sollten sie diese für zwei Wochen vor dem Versuch nicht hören. Vor jedem dieser Experimente, zwischen denen jeweils mindestens eine Woche lag, fasteten die Probanden außerdem über Nacht. Wie sehr sich die Gefäße weiteten, maßen die Mediziner vor und während jeder Versuchsphase an einer Oberarmarterie mithilfe einer speziellen Ultraschalluntersuchung.

Im Vergleich zur Ausgangsmessung vor der Versuchsphase weitete sich der Durchmesser der Oberarmarterie im Durchschnitt bei Freude bereitenden Melodien um 26 Prozent. Dagegen verengten sich die Gefäße bei unangenehmer Musik um 6 Prozent, beobachteten die Mediziner. Ein lustiger Film ließ den Durchmesser um 19 Prozent ansteigen, während allgemeine Entspannungsmusik lediglich ein Ausdehnen von 11 Prozent bewirkte, was die Forscher als nicht signifikant einstuften. "Ich war beeindruckt von den hochgradig signifikanten Unterschieden - sowohl zwischen vor und nach dem Hören angenehmer Musik als auch zwischen angenehmer und beängstigender Musik", erklärte Miller. "Überflüssig zu sagen, dass diese Ergebnisse Musik in meinen Ohren waren, weil sie eine weitere vorbeugende Strategie aufzeigen, die wir in unseren Alltag integrieren können, um die Herzgesundheit zu fördern."

University of Maryland Medical Center
Quelle: "Positive Emotions and the Endothelium: Does Joyful Music Improve Vascular Health?", M. Miller et al.; American Heart Association Scientific Sessions (Abstract 5132)


 

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