Kräuter sind kein Ersatz für Asthmamedikamente

Patienten verringern ihre Lebensqualität, wenn sie pflanzliche Mittel benutzen und dafür weniger Corticosteroide einsetzen
New York (USA) - Viele Asthmapatienten setzen auch pflanzliche Mittel ein, um ihre Beschwerden zu lindern. Einige vernachlässigen aber gleichzeitig die Behandlung mit den vom Arzt verordneten Medikamenten. Aus diesem Grund leiden diese Patienten im Durchschnitt stärker unter der Krankheit als andere, berichten jetzt amerikanische Mediziner. Tees und Kräuterpräparate könnten zwar die schulmedizinische Behandlung mit Corticosteroiden unterstützen, sollten aber nicht alternativ dazu verwendet werden, empfehlen sie im Fachblatt "Annals of Allergy, Asthma & Immunology".

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass Patienten, die pflanzliche Heilmittel benutzen, ihre verschriebenen Medikamente weniger zuverlässig anwenden. Dies ist eine der Hauptursachen dafür, dass manche Asthmapatienten auf die Behandlung schlecht ansprechen", sagt Angkana Roy von der Mount Sinai School of Medicine in New York. An der Studie nahmen 326 Patienten teil, von denen jeder vierte angab, pflanzliche Heilmittel zu verwenden. Unter ihnen war ein überdurchschnittlich hoher Anteil von Personen, die die Anweisungen zu Inhalationen mit Corticosteroiden nicht konsequent befolgten. Diese Probanden hatten auch größere Bedenken wegen schädlicher Nebenwirkungen der Medikamente. Im Verlauf des 33-monatigen Untersuchungszeitraums litten die Patienten dieser Gruppe stärker unter den Asthmasymptomen als Vergleichspersonen, die keine pflanzlichen Präparate nutzten. Spätestens dann, wenn die Therapie nicht den erwarteten Erfolg hat, sollten Ärzte mit ihren Patienten über die Einnahme alternativer Heilmittel sprechen, so die Forscher. Das könne dazu beitragen, zu erkennen, wie zuverlässig die verschriebenen Medikamente auch eingesetzt werden.

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Quelle: "Use of herbal remedies and adherence to inhaled corticosteroids among inner-city asthmatic patients", Angkana Roy et al.; Annals of Allergy, Asthma & Immunology, Vol. 104, Issue 2, p. 132, doi:10.1016/j.anai.2009.11.024


 

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